Das Medikament Trimipramin war in der Klinik in der ich mich aufhielt das Highlight schlechthin. So bekam auch ich es von meinem zuständigen Psychiater verschrieben und sollte es nun in der angewiesenen, relativ hohen Dosierung einnehmen. Da ich noch sehr unerfahren mit Psychopharmaka war und es mir wirklich nicht gut ging, nahm ich es ein. Ab dem Zeitpunkt fühlte ich mich wie ausgeschaltet. Ich hatte das Gefühl ich stehe neben mir und fühlte mich abseits der Realität. Eine anhaltende Mundtrockenheit, Müdigkeit und Gewichtszunahme waren die Folge und ich hatte häufig das Gefühl das ich einen Schleier vor den Augen hätte, den ich nicht weg wischen konnte. Zuerst nahm ich das Medikament einige Zeit brav nach den Anweisungen des Arztes ein der mir täglich versicherte, die Nebenwirkungen würden bald weniger werden und dann ganz nach lassen. Also probierte ich es weiter, war nicht wirklich fähig am alltäglichen Leben teil zu haben. In der Klinik war ich unter Aufsicht. Allerdings teilte ich meinem Arzt eines Tages mit, dass ich dieses Medikament auf keinen Fall weiter nehmen konnte, denn am normalen Alltagsleben hätte ich hiermit nicht teil nehmen können. Ich konnte weder Fahrrad fahren, Auto fahren schon gar nicht aber selbst das sichere einsteigen in einen Bus kam mir als große Herausforderung vor und ich traute mich kaum, alleine die Klinik zu verlassen. Bei dem Gedanken mit diesem Medikament einen Haushalt mit drei kleinen Kindern zu führen und die Erziehungs und Fürsorge Pflicht der Kinder zu erhalten, das hätte ich mit diesem Medikament nicht geschafft.