Es fing vor 16 Jahren an. Mir war ständig übel und kein Arzt konnte herausfinden, was mit mir los war. Der letzte Versuch war ein Besuch beim Psychologen, welcher eine Angststörung bei mir festgestellt hat und mir deshalb Tavor verschrieben hat. Ich leide unter Emetophobie. Das ist die Angst vor Erbrechen. Und damit verbunden hatte ich Angst, das Haus zu verlassen, da immer der Gedanke da war, dass ich mich unterwegs übergeben müsste. Es prägte mein Leben. Ich war aber überzeugt, dass meine Dauerübelkeit eine organische Ursache hatte. Doch nein, es war psychisch bedingt.
Anfangs sollte ich eine Stunde vor dem Einschlafen eine halbe Tablette Tavor einnehmen. Dies entsprach 0,5 mg. Die Müdigkeit, die daraufhin einsetzte, verhalf mir endlich zu einem guten Schlaf, ohne wach im Bett liegen zu müssen. Nach drei Tagen war es auch endlich so weit und ich konnte das erste Mal seit Jahren angstfrei aus dem Haus gehen und einkaufen, was zuvor mein Mann erledigt hatte. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, endlich wieder ein Teil der Gesellschaft zu sein. Doch leider hielt dieser positive Effekt nicht lange an, da sich mein Körper an die Wirkung von Tavor gewöhnt hatte, kamen auch die Ängste und die Übelkeit wieder zurück. Ich brauchte eine höhere Dosierung, welche auch nur eine Zeit lang geholfen hat. Am Ende war ich bei 3 mg pro Tag und ich war auch tagsüber sehr müde, konnte den Haushalt kaum noch bewältigen und ich entschloss mich, Tavor abzusetzen. Ich rate hier jedem ab, dies durch kalten Entzug und ohne ärztliche Aufsicht zu machen. Es sollte regelmäßig von einem Arzt kontrolliert werden.
Mittlerweile nehme ich keine Tavor Tabletten mehr ein, doch habe ich immer welche im Haus, falls ich wieder eine Panikattacke bekommen sollte.
Tavor wirkt relativ schnell und sollte nicht länger als 14 Tage eingenommen werden. Danach ist die Suchtgefahr sehr hoch. Welches zum Sterneabzug führt.