Das Medikament ist nur eingeschränkt zu empfehlen:
Neben der eingeschränkten Wirkung bei vielen Menschen (bei mir auch) wundert es mich nicht, dass es von den Krankenkassen nur bei therapieresistenen Depressionen als Notnagel dient. Eine britische Metastudie hat kürzlich ergeben, dass das Medikament in nur einer von drei Studien als wirksam/empfehlenswert eingestuft wurde (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18199864?dopt=Abstract).
Das Medikament zeigt in den ersten Tagen(150 mg) eine angenehme antriebssteigernde Wirkung, die dann verschwindet, weil eine Gewöhnung eintritt. Eine Dosissteigerung auf 300 mg täglich brachte nur mehr Nebenwirkung als erwünschte Wirkung, im Gegenteil: Ich wurde reizbar und hatte extreme Stimmungsschwankungen, wobei eher depressive Verstimmungen vorherrschend waren. Die schlimmste Nebenwirkung war allerdings der Einfluss auf das Gedächtnis: Mir fielen ganz einfache Worte bei der Formulierung von Sätzen nicht ein, Namen von Freunden vergaß ich einfach und gelegentlich verschwand ich im Zombiemodus (Ich tat einfach gewohnheitsmäßig Dinge, ohne über irgendwas nachzudenken, die Folgen fielen mir erst später auf). Außerdem treten subtile Persönlichkeitsänderungen ein: man ist ungehemmter, redet mehr ohne vorher darüber nachzudenken, hält sich manchmal für superüberlegen und "überselbstbewusst". Gelegentlich habe ich neben den üblichen Nebenwirkungen noch sehr viel unangenehmere: Zwischendurch traten plötzlich so starke Brustschmerzen auf(die ich vorher und nach der EInnahme des Medikaments nie hatte), dass ich dachte ich bekäme einen Herzinfarkt. Dazu Verkrampfungen und Luftnot, sowie Schwindel.
Therapeutisch gab es - wie oben erwähnt - keinen Nutzen. Nach Umstellung auf andere Medikamente verschwanden die Nebenwirkungen wieder. Mir geht es nun deutlich besser.
Allerdings will ich nicht behaupten, dass es keine Menschen gibt, die von diesem Medikament nicht profitieren könnten. Allerdings bezweifle ich seine Überlegenheit gegenüber anderen Anti-Depressiva.