Auf Grund starker Depressionen mit Schlafstörungen habe ich von meinem Arzt Citalopram und Mirtazapin verschrieben bekommen. Während ich mit dem Citalopram langsam hochdosiert habe, habe ich das Mirtazapin direkt in recht hoher Dosierung eingenommen, eine geringe Menge morgens und eine größere Dosis am Abend zum Schlafen. Das hat auch wunderbar funktioniert, abends hat es keine halbe Stunde gedauert und ich war weg bis zum nächsten Morgen. Das Aufwachen war allerdings, besonders in der ersten Zeit, sehr schwer und ich war den ganzen Tag über sehr müde. Natürlich besonders nach der morgendlichen Dosis, die mich dann auch fast täglich zu einem Mittagsschlaf verleitet hat. Nach monatelangen schlaflosen Nächten habe ich diesen Effekt aber sehr genossen, dazu fühlte ich eine Entspannung, die ich schon lange nicht mehr kannte. Mein Leben sah nicht mehr so dunkel aus, und wenn es mir mal schlechter ging, konnte ich mich zumindest darauf verlassen, dass ich schlafen und meinen Kopf dabei ausstellen konnte. Die antidepressive Wirkung setzte auch deutlich schneller ein, als die Wirkung des Citalopram und bis auf die Schläfrigkeit hatte ich keine Nebenwirkungen.
Auch das Absetzen nach rund einem Jahr verlief problemlos. Nachdem ich einige Zeit die morgendliche Dosis weggelassen habe konnte ich die abendliche Dosis ohne langes Ausschleichen auf Null setzen.
Bei mir hat Mirtazapin genau das gemacht was es sollte, lediglich ein Punkt Abzug für das Schläfrigkeitsgefühl, das auch nach langer Anwendung nicht ganz verschwunden ist.