Ich verwende Prednisolon 0,5 mg bei zwei meiner Katzen mit chronischer Darmentzündung (IBD) - vergleichbar mit Morbus Crohn beim Menschen. Der Organismus einer Katze ähnelt im Wesentlichen dem des Menschen. Prednisolon ist ein Glucocorticoid, bekannter unter dem Namen Cortison. Es wird eingesetzt bei entzündlichen Prozessen und allergischen Geschehen, vor allem auch bei Auto-Immun-Erkrankungen, die nicht heilbar sind und nur symptomatisch behandelt werden können.
Eine meiner beiden Katzen hatte "nur" eine chronische Darmentzündung mit dünnflüssigem Kot, was dazu führte, dass sie dehydriert, abgemagert und appetitlos war. Sie bekam in der Anfangsphase eine Tablette zu 5 mg, später konnten wir die Dosierung auf eine halbe Tablette, also 2,5 mg, reduzieren. Es gibt bei Cortison mögliche Langzeitschäden wie Bluthochdruck oder Diabetes. Diese kann man minimieren, in dem man unter der Erhaltungsdosis bleibt, sie beträgt 0,5 - 1 mg pro Kg Körpergewicht, nach Möglichkeit sollte man nur jeden 2. Tag Prednisolon geben, damit der Körper die körpereigene Cortisolproduktion nicht einstellt. Regelmäßige Blutbildkontrolle und Kontrolle des Blutdrucks in halbjährlichen Abständen sind empfehlenswert, damit man bei Problemen gegensteuern kann.
Die andere Katze hatte eine Triaditis, Erkrankung dreier Organsysteme, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenausgangsentzündung, chronische Darmentzündung. Sie bekam noch weitere Medikamente, Antibiotika und Vitamin B. Die Darmentzündung wird weiterhin wie bei der ersten Katze mit Prednisolon therapiert.
Bei einem Kater mit Asthma und chronischer Maulentzündung habe ich ebenfalls drei Jahre lang mit Prednisolon therapiert, da er enorm an Gewicht zunahm und inzwischen mit dem Aerokat eine andere Möglichkeit zur Therapie zur Verfügung stand, wurde er umgestellt. Gewichtszunahme ist ein weiterer möglicher Nebeneffekt, nur teilweise negativ, in manchen Fällen, speziell bei der chronischen Darmentzündung, kann er auch positiv zu sehen sein.