primastrom ist ein Energieanbieter mit Firmensitz in Berlin. Das Unternehmen gehört zur ebenfalls in Berlin beheimateten primaholding GmbH. primastrom wurde im Jahr 2011 als Stromdiscounter gegründet. Der Energieanbieter stellt keinen eigenen Strom her, sondern kauft den Strom auf dem Energiemarkt ein und gibt ihn dann an die Verbraucher weiter. Die Angebote gelten ausschließlich für private Haushalte. Das Unternehmen ist bundesweit aktiv, aber nicht an jedem Ort verfügbar. Über die Homepage der Firma können Interessenten herausfinden, ob ihr Wohnort beliefert wird. Die Verträge beinhalten teilweise Preisgarantien für die gesamte Vertragslaufzeit. Die Zahlung erfolgt über regelmäßige monatliche Abschläge und eine jährliche Abrechnung.
Das in Berlin ansässige Unternehmen existiert seit 2011 und bietet seinen Strom ausschließlich für Privat- und Geschäftskunden mit einem maximalen Strombedarf von 30.000 kWh pro Jahr an. Gemäß der Discounter-Philosophie gibt es keine unterschiedlichen Tarife, auch Interessenten mit Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen und anderen Sondertarifformen werden von primastrom ausdrücklich nicht bedient. Diesen Nachteilen soll dafür ein günstiger Strompreis gegenüberstehen. Ob das Unternehmen dieses Versprechen einlösen kann, haben wir in unserem Test untersucht. Hier verraten wir Ihnen auch, ob und wann sich ein Wechsel zu primastrom rentiert – oder ob ein konventioneller Anbieter nicht doch die bessere Wahl ist.
Primastrom versteht sich als günstiger Anbieter, der seinen Preisvorteil vor allem aus dem vereinheitlichten Massengeschäft zieht. Das Unternehmen kauft große Mengen Strom am Strommarkt ein und verkauft ihn an seine Kunden weiter, was nach eigener Aussage zu günstigen Preisen führen soll. Die Schattenseite dieses Discounter-Konzepts ist die mangelnde Auswahl zwischen verschiedenen Tarifen. So gibt es weder für Stromabnehmer mit Schwachlast-Tarifen noch für Kunden mit Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen überhaupt ein Tarifangebot von primastrom. Ein kleiner Trost: primastrom gewährt eine zwölfmonatige Preisgarantie, so dass sich der Preis nicht laufend erhöhen kann.
Zwar bietet primastrom seine Tarife bundesweit an, jedoch ist bei weitem nicht jeder Postleitzahlenbereich auch vom Angebot abgedeckt. Eine Stichprobe zeigt große weiße Flecken auf der Deutschlandkarte, die offenbar nicht einmal Metropolen wie Frankfurt ausnehmen. Ob primastrom überhaupt im eigenen Postleitzahlbereich seinen Strom anbietet, lässt sich über den Tarifrechner auf der Website herausfinden. Der zeigt anhand des geschätzten Verbrauchs neben dem Arbeitspreis und der Grundgebühr auch gleich den konkreten monatlichen Abschlag mit an.
Sicherlich auch aufgrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Umlagen zur Förderung erneuerbarer Energien kann primastrom mit seinen Preisen keinen deutlichen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz erzielen. Die Arbeitspreise liegen im Mittelfeld des Marktes, lediglich der monatliche Grundpreis liegt etwas günstiger als bei vielen Mitanbietern. Allerdings gibt es auch Mitbewerber, die ganz auf eine Grundgebühr verzichten, ob sich das Angebot von primastrom also rechnet, muss im Einzelfall genau kalkuliert werden. Vergleichsrechner im Internet helfen dabei, den Tarifedschungel zu lichten.
Über die Herkunft des verkauften Stromes schweigt sich die primastrom Webseite aus. Während viele andere Anbieter die entsprechenden Informationen gut auffindbar im Internet präsentieren, pflegt primastrom hier den gleichen Minimalismus wie bei den Tarifen. Die vom Unternehmen ausgelobte Verbraucherfreundlichkeit und professionelle Leistung bleibt hier leider auf der Strecke. Vor allem für ökologisch orientierte Verbraucher disqualifiziert sich primastrom damit selbst. Erklären lässt sich die fehlende Deklaration damit, dass das Unternehmen keine eigenen Kraftwerke betreibt, sondern auf das jeweils vorherrschende Angebot an der Strombörse zurückgreift.
Wer mit primastrom Kontakt aufnehmen möchte, soll in erster Linie zum Telefon greifen. Warum dafür allerdings eine 01806-Nummer zum Einsatz kommt, bleibt offen. Zwar werden Anrufe über diese Vorwahl pauschal pro Anruf und nicht nach Anrufdauer abgerechnet, für die überwiegende Anzahl der Anrufer dürfte eine normale Festnetzvorwahl trotzdem günstiger sein. Beim Fax wiederum wird auf eine normale Festnetznummer zurückgegriffen – warum also nicht auch für die Service-Hotline? Im Impressum findet sich darüber hinaus eine weitere Faxnummer die ebenfalls pauschal pro Verbindung abgerechnet wird, jedoch nach einem anderen Tarif. Kostenlose Alternative für Geduldige: Das Kontaktformular auf der Webseite.
Unfreiwillig amüsant gerät die Webseite von primastrom vor allem durch die Aussage, man habe eine neue Zahlungsweise entwickelt. Hinter dieser innovativen Neuentwicklung verbirgt sich offenbar nichts anderes als die altbekannte Zahlung in Abschlägen statt Vorkasse – ein Verfahren, das jeder seriöse Anbieter am Markt seit langem praktiziert. Verbraucherverbände warnen nicht ohne Grund davor, hohe Vorauszahlungen zu leisten. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle, in denen Unternehmen nach Vorkasse für 12 oder gar 24 Monate insolvent wurden und das Geld der Kunden verloren war. Zum Verlust der Vorauszahlung kommt dann noch teurer Strom aus der Grundversorgung.
Der Wechsel zu primastrom wird dem Kunden leicht gemacht: Das Unternehmen verspricht, alle Formalitäten für den Kunden zu erledigen, lediglich die letzte Stromabrechnung sei notwendig, denn darauf sind in der Regel alle notwendigen Informationen wie Jahresverbrauch und Zählernummer zu finden.
Dem Berliner Unternehmen gelingt es trotz hoher Ansprüche an das eigene Produkt nicht, sich damit von Mitbewerbern abzuheben. Weder bei den Preisen noch beim Service finden sich herausragende Argumente, geschweige denn Alleinstellungsmerkmale, die primastrom aus der breiten Masse der Anbieter herausheben. Damit bleibt als entscheidendes Argument nur noch der Preis übrig – sofern man in einem Postleitzahlenbereich wohnt, der von primastrom versorgt wird. Selbst dann gibt es häufig Anbieter, die zum gleichen Preis ihre Hausaufgaben in Sachen Ökologie und Verantwortung besser gemacht haben und beispielsweise Strom aus erneuerbaren Energien anbieten. Für primastrom reicht es daher nur für die Gesamtnote „befriedigend“.