Bonus Strom ist ein Unternehmen, das Privat- und Geschäftskunden mit Strom beliefert. Es hat seinen Sitz in Fahrdorf in Schleswig-Holstein und versorgt Kunden im gesamten Bundesgebiet mit Strom. Bonus Strom ist unabhängig von den großen Stromkonzernen und wurde im Jahr 2006 gegründet. Es bietet seinen Kunden verschiedene Tarife und einen besonders günstigen Tarif für Kunden in Schleswig-Holstein. Bei der Bestellung eines Stromtarifs übernimmt Bonus Strom alle Formalitäten, die bei einem Wechsel erforderlich sind. Hierzu zählt vor allem die rechtzeitige Kündigung beim vorherigen Stromversorger. Bei einem Umzug innerhalb der Vertragslaufzeit wird der Kunde am neuen Wohnort weiterhin von Bonus Strom beliefert.
Der Stromanbieter aus Schleswig-Holstein bietet mit einem einzigen Stromtarif ein sehr überschaubares Angebot. Der bei diesem Tarif angebotene Strom stammt zudem großen Teils aus konventionellen Quellen, auch wenn der Strommix des eigenen Produktes in schicken Grüntönen präsentiert wird. Mit einem Tarifrechner lässt sich wie bei den meisten Anbietern auch hier recht schnell ermitteln, ob der eigene Ort zum Vertriebsgebiet von Bonus Strom gehört. Unseren Stichproben nach zu urteilen ist die Abdeckung dabei erfreulich gut. Ob es in den restlichen Disziplinen auch gute Leistungen zu entdecken gibt, erfahren Sie in unserem Test.
Der klangvolle Name Bonus Strom wird vom Anbieter leider nur halbherzig mit Leben gefüllt. Es gibt nur einen einzigen Stromtarif im Angebot, ein Angebot für Ökostrom fehlt hingegen ganz. Der Lichtblick dabei: Der Strommix des Unternehmens ist weniger umweltschädlich als der bundesdeutsche Durchschnitt, zu einem Lob reicht es in dieser Disziplin allerdings nicht. Der Arbeitspreis liegt in der oberen Hälfte des Marktes, der Grundpreis gehört ebenfalls nicht zu den Schnäppchen. Das reicht in der Summe gerade eben so für ein „befriedigend“.
Beim Service macht Bonus Strom vieles richtig. Als Onlineangebot ist das Fehlen einer Anlaufstelle vor Ort zu verschmerzen, da die Vertragsabwicklung ohnehin per Post, Telefon und Kundenportal geschieht. Kurioses Detail: Während Neukunden kostenlos anrufen dürfen, müssen Bestandskunden sich mit einer kostenpflichtigen Nummer begnügen. Immerhin kommt hier eine normale Festnetznummer zum Einsatz, so dass der Anruf in vielen Fällen trotzdem kostenlos sein kann – Festnetz-Flatrate sei dank. Ein deutliches Manko stellt die Webseite selbst dar.
Die Webseite irritiert durch teilweise unlogische Bedienung. Ohne Javascript funktioniert die Tarifberechnung überhaupt nicht, mit aktiviertem Javascript ist die Bedienung umständlich. Die Schaltfläche zur Tarifberechnung erscheint erst, wenn der Nutzer Verbrauch und Postleitzahl eingegeben habt und danach die Enter- oder die Tabulator-Taste drückt. Die Eingabe einer ungültigen Postleitzahl führt nicht zu einer Fehlermeldung, es verschwindet lediglich die Schaltfläche zur Berechnung wieder. Ein zuvor gegebenenfalls angezeigtes Tarifangebot bleibt jedoch zur allgemeinen Irritation des Webseitenbesuchers sichtbar. Wichtige Links wie etwa zu den AGB führen teilweise ins Nichts, bzw. zu einer Fehlerseite. Manche Bedienelemente, beispielsweise das Kästchen zur Bestätigung der Kenntnisnahme der Datenschutzbedingungen, liegen willkürlich über Hinweistexten.
Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben seit 2006 am Markt vertreten, trotzdem unterliefen dem Anbieter im Test fatale Fehler. Zum Testzeitpunkt führten teilweise auch wichtige Links wie etwa der zu den AGB auf der Tarifrechnerseite nur zu einer Fehlerseite, auch das Kundenportal war noch nicht verfügbar. Dieses Manko kann durch die Hotline nicht wettgemacht werden, da diese nur werktags zu erreichen ist – zudem ist der Zeitraum für Berufstätige zu knapp gestaltet. Ein Rückrufservice fehlt, auch wenn das Unternehmen verspricht, dass der einzelne Kunde im Vordergrund steht und stets ein persönlicher Ansprechpartner existiert. Insgesamt herrschen auf der Webseite werbliche Aussagen vor, konkrete Fakten sind Mangelware. Nicht einmal eine Vertragslaufzeit wird explizit genannt, der Interessent ist darauf angewiesen, sich seine Informationen aus den schlecht auffindbaren AGB oder direkt per Telefon zu holen. Dies wirkt schnell unseriös und sollte vom Anbieter schnellstens korrigiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt reicht es auch in dieser Disziplin nur für ein knappes „befriedigend“.
Nach eigenen Angaben ist der Tarif von Bonus Strom bundesweit verfügbar. In den Stichproben-Tests fanden wir keine Postleitzahl, für die die Webseite keinen Tarif anbot. Selbst für Helgoland bietet das System einen Tarif an, obwohl sich viele Stromanbieter lieber auf das Festland konzentrieren. Dieser Vorteil kann die Mankos dieses Angebotes allerdings nicht wettmachen.
Zunächst das Lob: Die AGB von Bonus Strom sind erstaunlich kurz. Die schlechte Nachricht: Von der Kundenorientierung bleibt wenig übrig. Teilweise sind die Formulierungen für den Laien irritierend, beispielsweise wenn es darum geht, wie und wann Bonus Strom den Kunden über Änderungen bei der Abrechnung informiert. Für einen Teil der möglichen Ursachen der Preisänderung möchte Bonus Strom den Kunden sofort per separater Mitteilung benachrichtigen, für andere Fälle behält das Unternehmen sich diese Information für die nächste Abrechnung vor. Negativ: Die lange Mindestlaufzeit von 12 Monaten, die sich jeweils um ein weiteres Jahr verlängert. Kurios: In den AGB werden Tarife angesprochen, die auf der Webseite nirgends angeführt werden. Angesichts des Alters der AGB handelt es sich dabei vermutlich um Karteileichen.
Bonus Strom verspielt mit ärgerlichen Patzern eine Menge Potenzial. Mit bundesweiter Verfügbarkeit und moderaten Preisen ließe sich ein deutlich besseres Gesamtkonzept schneidern, als Bonus Strom es hier präsentiert. Neben defekten Links auf der Webseite und nicht vorhandenen Funktionen steht es auch mit den AGB nicht zum Besten. Trotz angenehmer Kürze sind sie leider wenig kundenfreundlich formuliert und teilweise nicht dem aktuellen Angebot angepasst. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass der Anbieter vorzugsweise auf das Telefon zurückgreifen möchte, und die Webseite nur ein notwendiges Übel darstellt. In dieser Konstellation reicht die gebotene Leistung daher nur für die Note „befriedigend“.