Ich wollte einmal die Erfahrung machen, ganz ohne Motorengeräusch über das Meer zu fahren. Die Entscheidung, eine Reise auf der Royal Clipper zu buchen, reifte schon längere Zeit in meinem Kopf. Das Problem war immer der hohe Preis der Reise. Ich muss sagen, die Investition hat sich gelohnt, obwohl ich etwas enttäuscht war, dass nicht öfter die Segel gesetzt wurden. Nur etwa 50% der Reise wurde wirklich gesegelt. Das Spektakel, wenn die Segel gesetzt wurden, war perfekt. Die Entfaltung der vielen weißen Segel war faszinierend.
Die Reise auf der Royal Clipper war lehrreich, erholsam und sehr angenehm. Das Schiff stammt von 1902 und wurde im Jahr 2000 von Star Clipper übernommen. Die Größe des Schiffes erlaubt es dem Kapitän auch kleinere Häfen anzulaufen, die mit den großen Kreuzfahrtschiffen niemals erkundet werden können. Die Mannschaft ist sehr nett, man kann dem Kapitän auch auf der Brücke einmal über die Schulter sehen. Wenn man möchte, kann man auch selber mit anpacken, das machten auf unserer Reise aber die wenigsten.
Die Passagiere stammten überwiegend aus den US-Staaten, es waren nur ein paar Deutsche und Engländer an Bord. Das Alter lag bei den meisten über 50. Alle waren sehr nett, es gab keine arrogante Besserwisser oder überhebliche Passagiere, wie ich befürchtet hatte. In der kleinen Gruppe hätte das mich sehr gestört.
Die Inneneinrichtung ist sehr schön, die Kabinen sind bequem. Das Bad wartet mit einer großen Dusche auf, obwohl es insgesamt sehr übersichtlich ist. Es gibt genügend Stauraum für das Gepäck und es ist sehr sauber.
Das einzige was mir nicht so gut gefallen hat, war das Essen. Es war immer nur lauwarm und hat mir nicht richtig geschmeckt. Eine Ausnahme war das Captain’s Dinner, das Essen war richtig gut.
Wenn das Essen mir geschmeckt hätte würde ich mit 5 Sternen bewerten, aber so kann ich nur 4 Sterne vergeben.