Das im Jahr 2003 gegründete Unternehmen LifeFinance ist ein Vertreter im Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Hier werden Lebensversicherungen angekauft beziehungsweise beliehen. Eventuell entstehende Verluste, im Falle einer vorzeitigen Auflösung der Lebensversicherung, können durch die Fortführung der Police abgewälzt werden. Weitere Vorteile zeigen sich darin, dass keine Bearbeitungsgebühren erhoben werden und sogar beitragsfreie Policen beliehen werden können. Voraussetzung dafür ist ein Rückkaufswert und Darlehensbetrag von mindestens 1.000 Euro. Man kann zum anderen auch eine Lebensversicherung verkaufen. Ganz bequem und unverbindlich fordert der LifeFinance Kunde über das Anfragenformular, unter der Beachtung bestimmter Bedingungen, ein Angebot an. Im Ratgeberbereich erhält der Kunde Antworten auf Fragen rund um das Thema Beleihung, Policen und Konditionen.
LifeFinance ist ein Angebot der LifeFinance KG mit Sitz in Griesheim. Das Unternehmen ist im Zweitmarkt für Lebensversicherungen aktiv und ermöglicht den Verkauf von Kapitallebens- und Rentenversicherungen. Darüber hinaus können diese Policen beliehen werden. LifeFinance vermittelt Verträge zum Verkauf oder zur Beleihung ausschließlich an externe Investoren und Banken, die die Verträge nach einem Ankauf weiterführen und bei einer Beleihung als Sicherheit akzeptieren.
Das 2003 gegründete Unternehmen setzt auf ein Plattform-Modell: Nach einer Prüfung der Verträge werden die Policen auf eine hauseigene Handelsplattform eingestellt. Findet sich ein Käufer wird ein unverbindliches Angebot erstellt. Live Finance übernimmt dann die gesamte Abwicklung inklusive Treuhandkonto.
Der deutsche Zweitmarkt für Lebensversicherungen hat sich um die Jahrtausendwende herum etabliert. Seitdem ist es Sparern flächendeckend möglich, laufende Kapitallebens- und Rentenversicherungen an Investoren zu verkaufen. Diese führen die Verträge bis zur ursprünglichen Fälligkeit fort. Dadurch ergibt sich im besten Fall eine win-win-Situation: Der Verkäufer der Lebensversicherung erhält eine deutlich höhere Auszahlung als es bei einer Kündigung der Fall wäre. Gleichzeitig kann der Investor durch die Fortführung des Vertrages eine attraktive, kalkulierbare Rendite erzielen.
LifeFinance hat für die Abwicklung von Verkäufen eine Investorenplattform entwickelt. Erfüllt ein Vertrag die für einen Verkauf notwendigen Voraussetzungen wird er als Angebot in der Plattform eingestellt und potentiellen Investoren sichtbar gemacht. LifeFinance vermittelt Policenverkäufe ausschließlich an institutionelle Investoren und schließt Privatinvestoren von der Plattform aus. Ein entscheidendes Kriterium für den Mehrwert der Plattform ist ihre Reichweite.
Hier schneidet das Unternehmen im Branchenvergleich gut ab: Über die Plattform werden Investoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, aus Großbritannien und weiteren EU-Ländern erreicht. Nach Angaben von LifeFinance kaufen einzelne Investoren Lebensversicherungen ausschließlich über diese Plattform an und sind für Verkäufer somit exklusiv zugänglich.
Der Verkauf von Lebensversicherungen erfolgt bei LifeFinance in vier Schritten. Im ersten Schritt werden einige Daten zum Vertrag über ein Onlineformular übermittelt. Relevant sind dabei insbesondere Restlaufzeiten, Rückkaufswert sowie die Art der Police, da einige Versicherungen (zum Beispiel Direktversicherungen) vom Ankauf ausgeschlossen sind. Im zweiten Schritt wird die Police auf der Handelsplattform eingestellt. Findet sich ein Käufer, erstellt Live Finance ein unverbindliches Angebot und sendet dieses per Post an den Versicherungsnehmer.
Die Annahme des Angebotes erfolgt im dritten Schritt durch die Rücksendung der Kaufverträge, des Versicherungsscheins, einer Kopie des Personalausweises und gegebenenfalls der unterschriebenen Treuhandverträge. Letztere ermöglichen die Abwicklung des Verkaufs über ein Treuhandkonto, wodurch Zahlungsausfallrisiken ausgeschlossen werden. Im Vierten Schritt bestätigt der Versicherer die Abtretung des Vertrages und der vereinbarte Kaufpreis wird ausgezahlt.
Wie alle auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen tätigen Makler kauft auch LifeFinance nur Verträge mit einem festgelegten Mindestrückkaufswert und einer festgelegten Mindestrestlaufzeit an. Auf der Homepage des Unternehmens findet sich ein Onlineformular, mit dem Interessenten anonym prüfen können ob ihr Vertrag die für einen Ankauf notwendigen Voraussetzungen erfüllt.
Neben den höheren Erlösen ist die in vielen Fällen mögliche Beibehaltung des Todesfallschutzes ein wesentlicher Vorteil von Verkäufen gegenüber einer Kündigung. Das trifft vor allem auf Verkäufer zu, die aufgrund fortgeschrittenen Lebensalters und/oder bestehender Vorerkrankungen eine erneute Risikolebensversicherung nur zu deutlich höheren Prämien abschließen könnten oder sogar ganz drauf verzichten müssten.
Neben dem Ankauf von Lebensversicherungen bietet LifeFinance auch die Beleihung von Verträgen an. Der zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme angelaufene Rückkaufswert dient dabei als Sicherheit für den Kredit. Dieser ist dadurch deutlich günstiger als ungesicherte Ratenkredite. Die Beleihung von Lebensversicherungen ist häufig sogar bei negativer Bonität möglich.
Die Plattform von LifeFinance erschließt verkaufswilligen Besitzern von Lebensversicherungen einen breiten Kreis an institutionellen Investoren und ermöglicht einen raschen und unkomplizierten Verkauf zu attraktiven Konditionen. Im besten Fall übersteigt der Verkaufserlös die Auszahlungssumme bei einer Kündigung deutlich, während zugleich der Todesfallschutz erhalten bleiben kann. Alternativ zum Verkauf ist auch eine Beleihung von Kapitallebens- und Rentenversicherungen zu attraktiven Kreditkonditionen möglich.
LifeFinance ist bereits seit 2003 auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen aktiv und bietet nicht zuletzt deshalb eine akzeptable Reichweite. Das Unternehmen könnte allerdings etwas mehr in seinen Internetauftritt investieren und zum Beispiel Rechentools mit Erfahrungswerten zu möglichen Verkaufserlösen bereitstellen. Das Urteil „gut“ erscheint für die Gesamtbetrachtung dennoch angemessen.