SchoolWars ist ein kostenloses Onlinespiel, in dem der Alltag in einer Schule simuliert wird. Dabei geht es u. a. darum, Freunde zu bekommen, um an Ansehen und Taschengeld zu gelangen, sich Jobs zu suchen und so Geld für bessere Items zu verdienen, Haustiere zu kaufen und zu trainieren oder eine Gang zu gründen. Ausgangspunkt bei SchoolWars ist entweder eine Figur als Sportler oder Streber in der 5. Klasse, deren Ziel es ist, in Klassen und Leveln aufzusteigen, um so der beste Schüler zu werden. Dabei ist es notwendig, sich Anerkennung und Respekt zu verdienen. Die Punkte bei SchoolWars ergeben sich aus den Erfolgen im Klassenzimmer und in der Sportstunde.
Das Browserspiel SchoolWars ist typisch für das Genre. Die sehr simple, comicartige Grafik muss man mögen, sonst wird sie sehr schnell als enervierend empfunden. Das Spielprinzip verspricht weit mehr, als es tatsächlich hält. Will ein Spieler hier echte Spielerfolge haben, greift der Begriff „Spiel“ schon fast nicht mehr für den Zeitaufwand, der nötig ist. Der Aufbau ist sehr unangenehm, weil er nicht logisch ist und auch die natürlichen Hand-Auge-Bewegungen am Rechner nicht unterstützt. Einzig die Idee ist recht pfiffig und spricht den Schelm in beinahe jedem Menschen an.
SchooWars entführt den Spieler zurück in die Schule. Die Spielfigur ist ein ungezogener Schüler, der mit Streichen versucht, der Chef an der Schule zu werden. Dabei müssen Lehrer natürlich umgangen und hereingelegt werden. Auch können sich Schüler zusammenschließen für größere Streiche, die entsprechend mehr Punkte (Taschengeld) und Items bringen. Tatsächlich besteht die einzige Aktion am Computer aus unzähligen Mausklicks. Es muss nichts gesucht werden und die Gänge der Schule gleichen sich nahezu. Insofern: sehr realistisch.
Im Grunde entscheidet der Spieler, ob er Streber, Sportler oder Rowdy sein möchte. Entsprechend der gewählten Spielkarriere können Gruppen gebildet werden. Mit Streichen, Diebstahl oder Nebenjobs erhält man Taschengeld. Sehr unrealistisch wird es, wenn es darum geht, sich ein Haustier zu zähmen und zu fangen. Es steht anzunehmen, dass Schulen mit Tierhaltung eher selten sind. Auch hat die Community einen sehr schlechten Ruf, denn wer erfolgreich sein will, muss sehr viel Zeit aufbringen, oder aber sehr viele Leute in seiner Gang haben, die sozusagen für einen arbeiten. Das drückt den Spielreiz enorm.
Als Spielpersönlichkeiten tauchen natürlich Lehrer, der Hausmeister und die anderen Schüler auf. Als Haustiere können Hamster, Vogelspinne oder Kobra gehalten werden. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, wusste offenbar nicht, dass Vogelspinne und Kobra Gifttiere sind und einer besonderen Haltung bedürfen, die nur in einem geschlossenen Terrarium simuliert werden können. Dies mag etwas kleinkariert klingen, doch in der Gamer-Community sollten Real-Simulationen zumindest denkbar sein. Dies trifft auf SchoolWars schon alleine wegen der Tiere nicht zu.
Selbst wenn in Betracht gezogen wird, dass die comichafte Oberfläche gewollt ist, wirkt das ganze Spiel lieblos. Es erweckt den Anschein, dass eine unausgegorene Idee halbherzig umgesetzt ins Web geworfen wurde, damit gespielt wird und auf der Oberfläche geworben werden kann. Selbst die Tatsache, dass verschiedene Fernsehsender das Spiel bewerben, dürfte nicht verhindern können, dass das Spiel einen enormen Flow hat. Flow meint das Verhältnis zwischen An- und Abmeldungen.
Wer hier Überraschungen erwartet, wird erneut enttäuscht: das Ranking in SchoolWars erfolgt in Jahrgangsstufen. Dabei ist teilweise nicht ganz ersichtlich, was denn nun das schnelle Level-Up bringt: gute Klassenarbeiten oder teils geschmacklose Streiche, die entsprechend Taschengeld einbringen. Natürlich können sich die Schüler auch gegenseitig bestehlen, was wie man liest, nicht nur im Spiel, sondern hier auch häufig durch Hacking entsteht. Auch sportliche Leistungen scheinen besonders bewertet zu sein, insgesamt erschließt sich dem Spieler nicht wirklich eine Logik hinter der Punktevergabe und der Spieldauer pro Level.
Das einzig Gute, was diesem durch und durch misslungenem Browsergame abzugewinnen ist, ist der Versuch, den tatsächlichen Alltag an der Schule aufzuzeigen: Langeweile, Mobbing, Kämpfe unter Schülern und Lehrern auf der einen Seite, Schmeichelei und Betrug bis zum Erfolg auf der anderen. Leider, geht es auf vielen Schulen tatsächlich so zu und da der Medienbericht über diese Umstände nicht wirklich zur Kenntnis genommen wird, könnten die Entwickler mit diesem Game darauf aufmerksam machen wollen. Für Eltern ist dieses Spiel durchaus empfehlenswert um einmal ein paar Stunden simuliert auszuprobieren, was der Nachwuchs tagtäglich erlebt.
Das Browserspiel SchoolWars erhält im Test gerade noch die Bewertung „Befriedigend“. Eine zunächst vielversprechende Idee misslingt in der Umsetzung völlig. Es wird der Alltag an einer Schule simuliert, den der Spieler als Schüler bewältigt. Dabei kann er wählen, ob er Streber, Sportler oder Rowdy ist. Mit Jobs und durch das Vorrücken in die nächste Klasse erhält man Taschengeld und Level-Ups. Die Spielaction besteht aus Klicken und Scrollen, also nichts, was wirklich Zeitvertreib oder gar Beschäftigung darstellt. Eine miserabel ausgeführte comicartige Grafik macht das Spiel für die Augen anstrengend und der enorme Zeitaufwand, der für Spielerfolge gebraucht wird, macht es schlicht unattraktiv.