Dienstag, 24 November 2015
Die Erwartungshaltung an Age of Conan konnte kaum größer sein. Funcom überschlug sich mit Superlativen, meldete das beste MMO aller Zeiten an - und traf zumindest teilweise ins Schwarze. Einige Jahre nach Release hält sich der spannende Metzel- und Abenteuerspaß immer noch über Wasser, ist auf ein Free2play-Modell ausgewichen und überzeugt mit seiner anspruchsvollen Grafik, die zwar leicht in die Jahre gekommen ist, aber immer noch über dem Branchendurchschnitt liegt. Weiterhin ist das Langzeit-MMO an jeden Kenntnisstand gerichtet: Während erfahrene WOW-Zocker sowieso kein Problem haben, sich mit der Tastenbelegung zurechtzufinden, werden auch Neulinge die ersten 20 Level lang an die Hand genommen und mit den vielen Möglichkeiten vertraut. Dass etwa bei einem Tod nicht einmal Erfahrungspunkte eingebüßt werden, mag dem ein oder anderen MMO-Veteranen sogar negativ auffallen.
Age of Conan besticht mit seinen großartigen Landschaftsbildern und den mannigfaltigen Optionen des Handels und gemeinsamen Kampfes. Nicht umsonst ist das Questjournal praktisch durchgehend gefüllt, um an die Ecken und Enden der großen Weiten zu führen. Je länger der Spieler durchhält, desto langwieriger gestalten sich allerdings auch die Prozesse, wenn die Haupt-Quest etwa nur noch am Rande fortgeführt wird und sich das Vergnügen mit monotonen Gesichtszügen präsentiert. Trotz der etwas sinkenden Spannungskurve hat Funcom in den letzten Jahren bewiesen, immer wieder anzupacken, vorhandene Bugs zu eliminieren und den Nervenkitzel in den Vordergrund zu rücken.