Android im Test - Note: Sehr gut
Früher dachte man beim Schlagwort Android an Data, den Androiden von Raumschiff Enterprise und noch etwas zuvor an Maria, den Maschinenmenschen aus Fritz Langs grandiosem Film Metropolis. Heute verbindet man das Wort mit Smartphones, genauer gesagt mit einem Betriebssystem für Telefone und Tablet PCs. In Deutschland ist es unangefochtener Marktführer und läuft auf 75 Prozent der Smartphones. Anders als Apples iOS oder BlackBerry OS ist es nicht auf ein Gerät festgelegt. Eine ganze Reihe von Hardware-Produzenten wie Samsung oder Motorola nutzen das Betriebssystem. Das hat Vor- und Nachteile gleichermaßen.
Die wichtigsten Fakten zu Android
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Entwickelt von der Open Handset Alliance unter Federführung von Google
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Starker Einfluss von Google
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Basiert auf Linux
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Neue Versionen für Tablet PCs und Smartphones gleichermaßen geeignet
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Flexibles und offenes System
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Große Auswahl an Apps
Nicht von, aber unter Federführung von Google
Gerne wird Android in einem Atemzug mit Google genannt. Das ist auch nicht ganz falsch. Der Internet-Gigant kaufte das Unternehmen 2005. Allerdings sind seit 2007 auch andere Unternehmen mit an Bord wie beispielsweise die Deutsche Telekom. So kam das erste Smartphone mit Android-Betriebssystem in den USA auch unter dem Namen T-Mobil G1 auf den Markt. Doch die Federführung hat nach wie vor Google. Kein Wunder also, dass viele Google-Dienste vorinstalliert sind und Google Play der größte Markt für Android Apps ist. Die starke Stellung des Internet Giganten ist auch regelmäßig Anlass für Kritik, denn damit steigt die Abhängigkeit der Internet-Nutzer von einem einzigen Konzern. Allerdings ist – anders als beim iPhone – niemand auf Produkte wie Google Play festgelegt. In Deutschland macht mit AndroidPIT ein Berliner Unternehmen den Kaliforniern erfolgreich Konkurrenz.
Es gibt nicht das eine Android
Das Betriebssystem Android ist eine freie Software. Das bedeutet, dass der größte Teil frei verändert werden kann. Viele Smartphone-Hersteller haben das Betriebssystem daher angepasst. Teilweise betreiben sie eigene App-Shops oder haben die Software an einigen Stellen ihren Bedürfnissen angepasst.
Das Betriebssystem selbst basiert auf Linux. Allerdings ist es vor allem der Kernel, der auf der berühmten freien Software aufbaut. Ansonsten ist vieles von der Open Handset Alliance neu entwickelt. Anwendungen für Android Geräte sind meist in Java geschrieben. Das iPhone unterstützt diese Programmiersprache nämlich nicht standardmäßig.
Seit der Version 4.0 („Ice Cream Sandwich“) gibt es eine einheitliche Version für Smartphones und Tablet PCs. Die Versionen bis 2.3 waren vor allem auf Telefone ausgelegt, auch wenn sie auf einigen Tablets ebenfalls eingesetzt wurden. Parallel dazu gab es für Tablet PCs die 3.x-Versionen, die für diese Geräteart optimiert waren.
Viele Freiheiten
Dabei müssen die Entwickler auch stets bedenken, dass die Software auf den Geräten verschiedener Hersteller laufen soll. Apple setzt dagegen auf ein Betriebssystem, das gezielt auf iPhone und iPad zugeschnitten ist. Für viele Apple-Fans ist das ein Vorteil. Außerdem gilt das iPhone als vergleichsweise sicher, weil Apps nur über iTunes bezogen werden können und dort streng geprüft werden.
Kritiker bemängeln genau das und sehen einen großen Vorteil von Android in seiner Offenheit. Auch wenn das Betriebssystem – wie bereits erwähnt – Nutzer gerne auf Googles Dienste lenkt, haben diese mehr Freiheiten das System anzupassen und müssen Anwendungen nicht aus einer vorgeschriebenen Quelle beziehen. Auch die Geräteauswahl ist weit größer als bei Apple, weil so viele verschiedene Hersteller mit Android-Produkte auf dem Markt sind.
Einfach zu bedienen und viele Apps
Technisch nicht versierte Nutzer müssen allerdings keine Angst haben. Android ist einfach zu bedienen und auch für Kunden ohne IT-Wissen sehr gut geeignet.
Auch ein weiterer Kritikpunkt ist nahezu ausgeräumt. Nach dem Start waren zunächst nur wenige Apps für Android-Smartphones auf dem Markt. Doch das hat sich geändert. Mittlerweile ist die Zahl der Anwendungen ähnlich hoch wie beim iPhone.
Fazit
Android ist Geschmacksache, doch in jedem Fall ein sehr gutes System. Ob einem Nutzer das eher restriktive Apple-System oder das flexiblere Android liegt ist zum großen Teil Geschmacksache. Beides sind sehr gute Betriebssysteme mit einer großen Zahl von Apps. Die beherrschende Stellung von Google ist ein Nachteil, doch anders als bei Apple ist niemand an die vorinstallierten Produkte gebunden.
Auch wer technisch nicht so versiert ist, profitiert von den Freiheiten, die Android bietet. Beispielsweise durch die große Auswahl an Geräten. Während ein iPhone immer in der oberen Preisliga spielt können Kunden sich bei Android-Geräten zwischen hochwertigen, aber teuren sowie preiswerteren Geräten entscheiden. Und das Betriebssystem steht in Punkto Bedienfreundlichkeit Apples iOS kaum nach.