Spirulina im Test - Note: Gut
Spirulina ist als Blaualge bekannt und wird als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Dabei ist die Bezeichnung irreführend, denn bei Spirulina handelt es sich keineswegs um eine Algenart, sondern vielmehr um ein Bakterium, genauer gesagt um Cyanobakterien, welche in flachen Gewässern tropischer und subtropischer Klimazonen vorkommen. In der Nahrungsergänzung weist sich Spirulina durch seinen hohen Anteil an Proteinen aus, zu denen sich Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Fette gesellen. Auch Calcium, Magnesium, Eisen und Vitamin B12 sind in großen Mengen enthalten. In dieser Zusammensetzung soll sich Spirulina insgesamt positiv auf den Körper auswirken und Mangelerscheinungen vorbeugen beziehungsweise bekämpfen. Eine Histamin Ausschüttung, die ursächlich für allergische Symptome ist, wird durch Spirulina nachweislich gehemmt.
Die Angebote im Überblick
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Nahrungsergänzungsmittel, welches aus den so genannten Cyanobakterien, auch als Blaualge bekannt, gewonnen wird
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Lieferant von Proteinen, Mineralstoffen und Vitamin B12 bei bedenklichem Vorkommen von Microcystinen
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Angebliche, aber nicht unumstrittene, Einflussnahme auf physiologische Körperregulationen
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nachgewiesene Hemmung der Histamin-Ausschüttung und damit wirksam gegen allergische Symptome
Reichhaltig: Die wirksamen Bestandteile
Kernelement sämtlicher Spirulina Produkte sind die so genannten Cyanobakterien, denen in der Alternativmedizin vielfältige Gesundheitswirkungen nachgesagt werden. Ungeachtet dessen lässt sich keineswegs leugnen, dass Spirulina interessante Inhaltsstoffe vereint. Mit einem hohen Proteinanteil liefern die Spirulina Erzeugnisse wichtige Zellbausteine, Kohlenhydrate, Fette und Mineralstoffe runden den Inhalt ab. Calcium, Magnesium und Eisen sind für Sauerstofftransport, Muskelfunktion und Knochenstärke elementar. In dieser Kombination integriert Spirulina also zahlreiche, bedeutsame Bestandteile. Hinzu kommt außerdem ein hoher Anteil an Vitamin B12, welches für verschiedene körperliche Abläufe von Bedeutung ist.
Schade: Die Vitamin B12-Unwirksamkeit
In seiner Inhaltszusammensetzung birgt Spirulina prinzipiell ein ansehnliches, gesundheitsförderndes Potenzial. Vor allem der hohe Anteil an Vitamin B12 wird lobend erwähnt. Dieses Vitamin übernimmt im Körper vielfältige Aufgaben und ist unter anderem verantwortlich für die physiologische Blutbildung, Schmerzbewältigung, Zellwachstum und –regeneration, Muskelbildung und den gesamten Energiestoffwechsel. Ein hoher Anteil an Vitamin B12 sollte demnach für Spirulina sprechen. Leider ist dem nicht so, denn nachgewiesenermaßen ist der größte Anteil, sagenhafte 80 % des in Spirulina enthaltenen B12 für den Menschen vollkommen unbrauchbar. Lediglich 20 % lassen sich verwerten, wodurch sich Spirulina nicht besser darstellt als andere Nahrungsergänzungsmittel.
Erwiesen: Die Drosselung der Histamin-Ausschüttung
Im Zuge allergischer Reaktionen schüttet der Körper vermehr Histamin aus, welches für die typischen Allergiesymptome sorgt. Spirulina brüstet sich mit der These, eine Histamin-Ausschüttung zu hemmen. Im Resultat würde dies mit einem Rückgang allergischer Symptome einhergehen. Tatsächlich konnte genau dieser Effekt Spirulinas tatsächlich nachgewiesen werden. Eine Eindämmung allergischen Schnupfens wurde im Verlauf einer klinischen Studie als gesichert eingestuft. Als Immunmodulator konnte sich Spirulina somit in Theorie und Praxis bewähren.
Strittig: Die allgemeine Wirksamkeit
Die Wirkung, die Spirulina verspricht, leitet sich von den vorrangigen Inhaltsstoffen ab. Mit dem hohen Proteingehalt liefert dieses Bakterium alle essenziellen Aminosäuren, die für körperliche Abläufe erforderlich sind. Spirulina hat somit die Wirkungsaufgabe, die körperliche Situation insgesamt zu verbessern. Im konkreten wird von einer Senkung des Cholesterinspiegels im Blut berichtet. Auch die Blutbildung insgesamt soll eine positive Anregung durch die Einnahme von Spirulina erfahren und sogar von einer Reduzierung des Krebsrisikos wird berichtet. Leider ist keiner dieser Vorteile des Bakteriums wissenschaftlich belegt und auch die Praxiserfahrungen können nicht eindeutig einem Pro oder einem Kontra zugeordnet werden.
Gefährlich: Die Microcystine
Ein großer Knackpunkt, den Spirulina begleitet, sind die so genannten Microcystinen. Bei ihnen handelt es sich um die Cyanobakterien begleitenden Gifte, die allen voran eine lebertoxische Wirkung haben. Aber auch Entzündungsreaktionen, Schleimhautläsionen und Magen-Darm-Beschwerden werden mit einer erhöhten Microcystinzufuhr in Verbindung gebracht. Gerade für gesundheitlich ohnehin geschwächte Menschen kann dies durchaus gefährlich werden. Nicht zuletzt wird diesen Giften sogar eine Erhöhung des Krebsrisikos nachgesagt. Für ein eigentlich gesundheitsförderndes Produkt wie Spirulina ist dies eine nicht unerhebliche Nebenwirkung.
Abwechslungsreich: Die Produktgestalt
Die häufigste Darreichungsform von Spirulina ist eine Integrierung dieses Bakteriums in Kapseln oder Tabletten, die an ihrer typisch blau-grünen Färbung zu erkennen sind. Im Zentrum steht also die intrinsische Verwendung. Dieser kommt auch das Spirulina Pulver entgegen, welches unter die Nahrung gemischt wird. All diesen Applikationen haftet jedoch das Manko des Geruchs und Geschmacks an. Spirulina verbreitet einen intensiven Geruch nach Fisch und Algen, der auch geschmacklich äußerst dominant ist. Eine gewisse Überwindung kostet der Verzehr also in jedem Fall. Und auch wer auf die äußerlich anwendbaren Spirulina Cremes setzt, muss sich mit dem abstoßenden Geruch arrangieren.
Beanstandungslos: Preise und Verfügbarkeit
Auch wenn die Wirkung von Spirulina nicht eindeutig belegt werden kann, so braucht man sich über ein mangelndes Angebot an entsprechenden Produkten nicht zu beklagen. Nahezu flächendeckend ist die so genannte Blaualge zu finden. Bei einer Einnahme von drei bis vier Tabletten pro Tag, kann der Preis als absolut durchschnittlich bezeichnet werden.
Fazit
Spirulina ist ein Produkt, welches aus Cyanobakterien hergestellt wird und in seiner Zusammensetzung neben essenziellen Aminosäuren viele weitere wichtige Inhaltsstoffe liefert. Dank diesen soll Spirulina vielfältig positiven Einfluss auf körperliche Funktionen ausüben. Diese Wirkungen sind allerdings weder in Theorie noch in Praxis belegt. Auch der prinzipiell hohe Vitamin B12 Anteil muss relativiert betrachtet werden, da lediglich 20 % davon vom menschlichen Körper verwertet werden kann. Ganz anders hingegen die Drosselung der Histamin-Ausschüttung, die verantwortlich für unangenehme Allergiesymptome ist und durch Spirulina eine nachgewiesene Hemmung erfährt. Leider ergeben das gesundheitsgefährdende Vorkommen von Microcystinen sowie der inakzeptable Geruch und Geschmack Punktabzüge, so dass Spirulina über das Testergebnis Gut nicht hinaus kommt.
Ratgeber
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