Sonntag, 29 Dezember 2013
Im Internet war er schon länger zu beobachten. Ein reger künstlerischer Austausch zwischen den Verwendern der Moleskine-Skizzenbücher. Der findet jetzt auch auf der Website der Firma selbst statt. Es gibt einen eigenen Bereich, der zur Pflege der Community dient. Daneben wird viel Wert darauf gelegt, die Benutzer der Notizbücher in Ihrer Kreativität und Einzigartigkeit darzustellen. Das ist beeindruckend und inspirierend. Aber hätte man sich als Käufer der Moleskines nicht eher gewünscht, dass die Firma das eigentliche Produkt wieder verbessert? Sowohl bei den Kalendern als auch bei den Skizzenbüchern ist die Qualität über die Jahre kontinuierlich schlechter geworden. Das betrifft einerseits das Papier selbst und andererseits die Verarbeitung. Abgelöste Umschläge, ausgerissene Fadenheftungen oder zerfledderte Umschlagtaschen sind solche Ärgernisse. Schon sieht sich so mancher ehemalige Fan nach Alternativen um. Und angesichts der Preise, die man für die Produkte von Moleskine bezahlen muss, finden sich nicht nur bessere, sondern auch viel günstigere Alternativen. Insofern ist es folgerichtig, dass der Hersteller daran arbeitet, die Legende um das Notizbuch weiterzuspinnen. Währenddessen steht der konservative Verwender der Notizbücher den immer neuen Erweiterungen der Produktpalette skeptisch gegenüber. Er hat vielleicht das riesige A3-Skizzenbuch voller Vorfreude gekauft. Dann hat er nachsichtig gelächelt, obwohl seine Kinder das Monstrum wegen des Formates, des Gewichtes und wegen des stolzen Preises als „Grabstein“ verspotteten. Aber als sich der Buchrücken nach kurzem Gebrauch vom Buchblock löste, da war er sauer. Hoffentlich konzentriert sich die Firma in Zukunft wieder mehr auf das gute, alte Notizbuch.