Clomifen im Test - Note: Gut
Der Arzneistoff Clomifen kann relativ zuverlässig bei Frauen einen Eisprung auslösen. Mit der Substanz aus der Gruppe der selektiven Estrogenrezeptormodulatoren werden seit jüngerer Zeit auch einige Formen der ausbleibenden Regelblutung behandelt. Unser Test bezieht sich jedoch auf das erstgenannte Anwendungsgebiet. Der Wirkstoff ist in Tablettenform im Handel und wird während des Zyklus eingenommen. Auf Grund der einfachen Darreichungsform wird das Mittel von Gynäkologen bevorzugt verschrieben. Die Zielgruppe sind Frauen, die sich ein Kind wünschen und durch einen fehlenden oder unregelmäßigen Eisprung nur eine eingeschränkte Fruchtbarkeit besitzen. Der Wirkstoff ist nicht einfach zu dosieren und sollte nur nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden.
Was Clomifen auszeichnet
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zuverlässige Wirkung
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einfache Handhabung
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gezielte Einnahme
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relativ geringe Nebenwirkungen
Klar definiert: der Anwendungsbereich
Der Einsatz von Clomifen erfolgt vorwiegend im Rahmen von Fruchtbarkeitsbehandlungen. Somit entpuppt sich Clomifen als reines Frauenmittel. Medizinisch betrachtet dient es der Behandlung der ovariellen Stimulationstherapie. Bei diesen Behandlungsmethoden werden der Patientin Hormone verabreicht, mit dem Ziel, den Eisprung zu stimulieren. Im eigentliche Sinne stimuliert Clomifen die Hirnhangdrüse. Diese produziert entsprechend mehr Hormone und der Eisprung wird ausgelöst.
Besonders stimulierend: die Wirkung
Die genaue Wirkung des Arzneistoffes ist bislang nicht eindeutig geklärt. Man nimmt an, dass das Medikament die Hirnhangdrüse glauben lässt, dass dem Körper Östrogen fehlt. Durch diese herbeigeführte Stimulation beginnt die Hirnhangdrüse die Hormone LH und FSH verstärkt zu produzieren. Das Ergebnis ist ein relativ zuverlässiger Eisprung.
Bitte nach Anweisung: Dosierung und Anwendung
Auf Grund der Tablettenform ist die Behandlung einfach und unkompliziert. Die Ärzte können auf Spritzen verzichten und haben daher in den letzten Jahren Clomifen zu ihrer ersten Wahl bei Fruchtbarkeitsbehandlungen werden lassen. Die genaue Dosis sollte von einem Arzt festgelegt werden. Hierbei gibt es kein Patentrezept und oftmals muss die Dosis über einen längeren Zeitraum individuell angepasst werden. Die Einnahme erfolgt während des Zyklus, vom zweiten bis sechsten oder vom fünften bis neunten Zyklustag. Die Dosis wird mit täglich einer Tablette angegeben. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff in Stärken von 25 und 50 mg. War die Einnahme erfolgreich, dann setzt der Eisprung etwa eine Woche nach Absetzen des Medikaments ein. Ist der Erfolg ausgeblieben, kann die Einnahme bei der nächsten Regelblutung fortgesetzt werden.
Sicher gehen: Überwachung und Kontrolle
Da jeder weibliche Körper unterschiedlich auf die Einnahme von Clomifen reagiert, sollte ein Arzt die Einnahme überwachen. Dieser kann mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen die Anzahl der heranreifenden Eibläschen feststellen und im Bedarfsfall die Clomifen-Dosis individuell anpassen. Die Untersuchung sollte zu Beginn der Einnahme erstmals erfolgen und spätestens am fünften und letzten Tag der Einnahme wiederholt werden. Während jeder Einnahme ist auch eine Blutuntersuchung anzuraten. Länger als über eine Dauer von sechs Zyklen sollte Clomifen allerdings keinesfalls verabreicht werden.
Pro und contra: die Nebenwirkungen
Wenn sich durch die Einnahme von Clomifen die Schleimhaut des Muttermundes verändert, dann kann genau das Gegenteil vom gewollten Ergebnis passieren. Können die Spermien die Muttermundschleimhaut nur schwer passieren, dann sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft. Ähnliches kann mit der Gebärmutterschleimhaut geschehen. In diesem Falle kann sich die Eizelle nach der Befruchtung nicht wie gewollt einnisten. Die Einnahme kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, welche jedoch allgemein als harmlos einzustufen sind und nach wenigen Tagen abklingen. Dazu zählen Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Nervosität oder Sehstörungen.
Ganz normal: endlich schwanger
Für Schwangerschaften, die nach der Einnahe von Clomifen eintreten, besteht kein höheres Risiko. Wer schwanger ist, sollte das Medikament sofort absetzen. Nicht unerwähnt bleiben sollte die erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine Fehlgeburt zu erlangen.
Auch Mehrlingsgeburten kommen verhältnismäßig häufig im Zusammenhang mit Clomifen-Gaben vor. Während der Schwangerschaft ist eine lückenlose medizinische Versorgung ein Muss.
Finger weg: der Missbrauch
Clomifen sollte bleiben, was es ist, ein Mittel, dass Frauen mit Kinderwunsch zuverlässig helfen kann. Doch auch in die Sportwelt hat sich das Mittel eingeschlichen und wird nach dem Absetzen von Anabolika gebraucht. Obwohl entsprechende Testergebnisse bislang fehlen, wird davon ausgegangen, dass der Arzneistoff auch bei gesunden Menschen zu einer Steigerung der Testosteronproduktion der Hoden führt. Die World Anti-Doping Agency hat Clomifen auf ihre Verbotsliste gesetzt.
Fazit
Mit Clomifen kann der Eisprung herbeigeführt werden. Damit ist Frauen mit Kinderwunsch und fehlenden oder unregelmäßigen Follikelsprüngen geholfen. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Man nimmt an, dass die antiöstrogene Wirkung nicht nur die Frage der Wirksamkeit beantwortet, sondern auch für eine Reihe von Nebenwirkungen verantwortlich ist. Nicht nur das follikelstimulierende Hormon FSH wird freigesetzt, sondern auch der LH-Spiegel erhöht sich. Dies hat nachteilige Auswirkungen auf die Eizellenbeschaffenheit. Für den Wirkstoff spricht die einfache Darreichungsform als Tablette. Eine Einnahme sollte stets ärztlich überwacht werden. Ob eine Frau letztlich schwanger wird, ist allerdings von vielen weiteren Faktoren abhängig. Erfahrungen.com vergibt an ein wirksames aber nicht unbedenkliches Präparat die Testnote “Gut”.