Minoxidil im Test - Note: Befriedigend
Meist beginnt der Haarausfall beim Mann mit fortschreitenden Geheimratsecken. Dann werden die Haare oft im Wirbelbereich am Hinterkopf zunehmend dünner. Zur Behandlung stehen verschiedene Arzneimittel mit dem Wirkstoff Minoxidil zur Verfügung. Sie sollen Einfluss auf die den Haarausfall verursachende Stoffwechsellage nehmen und so dafür sorgen, dass die Haare eine längere Lebensdauer haben und so die Gesamthaarfülle wieder verbessert wird. Dafür werden die Präparate äußerlich auf die Kopfhaut aufgebracht. Bei täglicher Anwendung über Wochen und Monate hinweg, sollte der Effekt deutlich eintreten. Allerdings berichten viele Anwender über ein Ausbleiben des zu erwartenden Erfolgs. Stattdessen kommt es zu Nebenwirkungen und sogar verstärktem Haarausfall. Es scheint also Glückssache zu sein, ob Minoxidil anschlägt oder nicht.
Überblick: Minoxidil bei Haarausfall
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Alt bekannter Wirkstoff aus der Blutdrucktherapie
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Äußerliche und damit lokale Anwendung auf der Kopfhaut
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Konsequente – am besten tägliche – und wochenlange Anwendung notwendig
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Gute Verträglichkeit mit gelegentlichen Nebenwirkungen auf der Kopfhaut wie Ausschlag oder Haarausfall
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Recht hoher Preis pro Behandlungseinheit
Indikationen: Einsatz von Minoxidil
Minoxidil kommt in den für die äußerliche Anwendung geeigneten Darreichungsformen im Wesentlichen zur Behandlung des androgenetischen Haarausfalls bei Frauen und Männern zum Einsatz. Außerdem werden die Minoxidil enthaltenden Medikamente zunehmend auch bei anderen Formen des Haarausfalls sowie bei aus unbekannten Gründen dünner werdendem Kopfhaar angewandt. Um den Wirkstoff optimal an den Ort zu bringen, wo er seine Wirkung entfalten soll, stehen Lösungen und Schäume zur Verfügung.
Inhaltsstoffe: der Wirkstoff Minoxidil
Minoxidil ist ein chemisch hergestellter Wirkstoff. Er liegt bei Raumtemperatur als weißes bis fast weißes Pulver vor und ist schwer löslich in Wasser. Deshalb muss er zur äußerlichen Anwendung fein gemahlen in speziellen Rezepturen gelöst werden, um ihn auf der Kopfhaut verteilen zu können.
Wirksamkeit: der Effekt
Der Wirkstoff Minoxidil ist schon deutlich länger bekannt als es die Anwendung zur Behandlung von Haarausfall glauben lässt. In Tablettenform eingenommen bewirkt Minoxidil eine starke Blutdrucksenkung. Dieser Effekt entsteht, weil der Wirkstoff stark gefäßerweiternd wirkt und so auch über die Weitung der Blutgefäße den Blutdruck zu senken vermag. Bei der äußerlichen Anwendung ist auch die gefäßerweiternde Wirkung entscheidend. Die kleinen Blutgefäße im Bereich der Haarwurzeln werden geweitet und dadurch die lokale Durchblutung verbessert. Die Versorgung der Haarwurzeln kann auf diese Weise verbessert werden und eine zusätzliche Stimulation des Haarwachstums soll den Effekt noch verstärken.
Kontraindikationen: Anwendung verboten!
Die äußerliche Anwendung von Minoxidil auf der Kopfhaut zeichnet sich grundsätzlich durch eine gute Verträglichkeit aus. Allerdings kann es in seltenen Fällen zu einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff kommen. In diesem Fall muss die Anwendung sofort abgebrochen werden und darf auch nicht wiederholt werden. Außerdem ist die Anwendung ebenfalls kontraindiziert, wenn gleichzeitig andere äußerliche Arzneimittel auf der Kopfhaut angewendet werden oder es zu plötzlichem oder ungleichmäßigem Haarausfall kommt. Während einer Schwangerschaft sollte wie beim in Tablettenform eingenommenen Minoxidil auf eine Behandlung verzichtet werden.
Nebenwirkungen: unerwünschte Wirkungen von Minoxidil
Minoxidil wird auch bei der äußerlichen Anwendung in gewissem Maße über die Blutgefäße der Kopfhaut in den Körper aufgenommen und kann dort unerwünschte Wirkungen entfalten, welche den bei der Einnahme von Minoxidil zur Blutdrucksenkung entstehenden Nebenwirkungen gleichen. Es kann also zu einem Blutdruckabfall, Sehstörungen und sexueller Dysfunktion kommen. Rein äußerlich muss mit Hautreaktionen, einer Veränderung der Haarfarbe und Struktur sowie verstärktem Haarwachstum im Gesicht gerechnet werden. In Einzelfällen wurde außerdem berichtet, dass nach Beendigung der Therapie ein starker Haarausfall aufgetreten ist.
Rezeptpflicht: mit oder ohne erhältlich?
Während Minoxidil zu Einnahme als Blutdrucksenker verschreibungspflichtig ist, ist der Wirkstoff in äußerlich anzuwendenden Zubereitungen auch ohne Rezept zu bekommen. Die entsprechenden Minoxidil haltigen Produkte sind allerdings apothekenpflichtig, um eine gewissen Beratungs- und Therapiesicherheit zu gewährleisten. Wichtig bei der Anwendung ist das genaue Einhalten der Anwendungsvorschriften. Minoxidil-Rezepturen sollten nur auf trockener und gesunder Kopfhaut verteilt werden, ohne sie jedoch einzumassieren. Auch auf ein gründliches Händewaschen ist zu achten.
Testurteile: das sagen die Anwender
Das Feedback von Seiten der Anwender ist sehr gemischt. Klinischen Untersuchungen zu Folge bringt Minoxidil nur bei etwa 10 Prozent aller Anwender ein befriedigendes Ergebnis. Bei den anderen ist der Erfolg nicht messbar oder von allzu kurzer Dauer.
Fazit
Haarausfall ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild bei den Männern ab 20 aufwärts. Auch Frauen können unter bestimmten Umständen von hormoneller Natur unter Haarausfall leiden. Seit einigen Jahren steht zur äußerlichen Behandlung des Haarausfalls – der sogenannten Alopezie – ein geeigneter, vielversprechender Wirkstoff zur Verfügung: Minoxidil. Der Wirkstoff sollte am besten täglich auf die Kopfhaut gebracht werden. Zur Anwendung stehen Schäume und Lösungen zur Verfügung. Die Meinung der Anwender zur Wirksamkeit und zur Verträglichkeit der Minoxidil enthaltenden Medikamente gehen weit auseinander. Während manche eine deutliche Verbesserung ihrer Haarstruktur beobachtet haben, berichten andere über zahlreiche Nebenwirkungen und einen ausbleibenden positiven Effekt. Das Gesamturteil zur Kundenzufriedenheit kann deshalb nicht mehr als ein „zufrieden“ erreichen.