McAfee ist ein amerikanischer Softwarehersteller mit Firmensitz in Santa Klara in Kalifornien, der auf Sicherheits- und Antiviren-Software spezialisiert ist. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1987 von John McAfee. Im Jahr 2010 wurde die Softwarefirma von Intel übernommen. Das Unternehmen bietet umfassende Sicherheitslösungen für Privatkunden und Unternehmer an. Für kleine Firmen gibt es spezielle Angebote. Bekannte Produkte sind McAfee All Access, McAfee VirusScan und McAfee Total Protection for Small Business. Neben Sicherheitslösungen für PC und Mac bietet der Softwarehersteller auch Programme für mobile Endgeräte, insbesondere für Smartphones und Tablet-PCs an. Viele Produkte sind mit Abonnements verbunden, zum Beispiel um Virendefinitionen auf einem aktuellen Stand zu halten.
In den letzten Jahren ist es um die Antiviren-Produkte des Herstellers McAfee etwas still geworden. Dennoch findet sich der Virenwächter aber zum einen immer häufiger vorinstalliert auf neuen Rechnern, und zum anderen wird der On-Demand-Scanner des Unternehmens auch häufig mit Software als Bundle vertrieben. Grund genug, auch diesen Hersteller einmal genauer anzuschauen und den Virenscanner auf seine Leistungsfähigkeit hin zu überprüfen. Was wir dabei entdeckt haben, und wie McAfee sich im Test schlägt, das zeigt unser folgender Testbericht, für den wir McAfee Internet Security installiert auf Windows 8 getestet haben.
Die Installation läuft ohne nennenswerte Probleme ab, direkt nach der Installation werden die Virensignaturen aktualisiert und schon ist der Virenschutz betriebsbereit. Auch unter Windows 8 machte die Installation keine Probleme. Wie üblich, sind auch hier Administratorrechte für die Einrichtung der Software erforderlich.
Die Bedienung geschieht durch eine übersichtliche Programmoberfläche, die allerdings etwas mit Optionen geizt. Dennoch sind alle wichtigen Einstellmöglichkeiten vorhanden. Die Benutzung funktioniert auch ohne Konsultation des Handbuchs problemlos.
Selbst auf schnellen PCs spürt man deutlich, wie sehr der Virenscanner von McAfee durch die Überprüfungen im Hintergrund die flüssige Arbeit mit dem System behindert. Auf älteren Systemen kann sich die Reaktionszeit beim Start einer Anwendung mitunter mehr als verdoppeln. Das führt auf Dauer zu unnötigem Frust. Andere Anbieter leisten hier wesentlich mehr.
Mit der eingebauten Kindersicherung lässt sich genau festlegen, zu welcher Zeit der Internetzugang genutzt werden darf. Auch die Einschränkung auf bestimmte Webseiten (Whitelist) ist möglich. Positiv für besorgte Eltern: McAfee Internet Security erstellt einen Surf-Bericht, der auflistet, welche Webseiten besucht wurden. So lässt sich kontrollieren, ob die Kinder sich an die vereinbarte Internetnutzung gehalten haben.
In dieser Disziplin kann McAfee deutlich punkten und damit die Schlappe beim Leistungshunger zum großen Teil ausbügeln. Die Erkennungsraten liegen deutlich über dem Industrie-Durchschnitt und Fehlalarme wegen falsch positiv erkannter Dateien sind sehr selten.
Der integrierte Spamfilter gibt keinen Anlass zu Kritik. Er filtert den allergrößten Teil unerwünschter E-Mails zuverlässig und unauffällig aus den eingehenden Nachrichten und lässt sich bei Bedarf um weitere Filterregeln erweitern. Eine dynamische Anpassung sorgt dafür, dass der Filter aus eingehenden Spammails lernt und so die Filterleistung weiter verbessert wird.
Die integrierte Firewall überwacht sowohl eingehende als auch ausgehende Verbindungen. So ist selbst bei einem offenen WLAN, wie es beispielsweise an öffentlichen Hotspots üblich ist, der Rechner gut gegen Angriffe geschützt.
McAfee Internet Security bietet die Möglichkeit, einen digitalen Daten-Safe anzulegen. Das ist eine Art Container, in dem wichtige Unterlagen verschlüsselt abgelegt werden können. Ohne das korrekte Passwort für den Zugriff sind die Unterlagen dann allerdings auch dem eigenen Zugriff wirksam entzogen, es empfiehlt sich also, das Passwort in analoger Form, beispielsweise auf einem Zettel, zu notieren und sicher aufzubewahren. Natürlich kann auch der Daten-Safe nicht verhindern, dass zum Beispiel ein Festplattendefekt auftritt, eine zusätzliche Datensicherung ist also Pflicht.
Als zusätzliche Funktion bietet McAfee ein sogenanntes „PC Tune-up“ an. Dahinter verbirgt sich eine Aufräumfunktion, wie sie aus Utilities wie dem CCleaner bekannt ist. Sie bietet zwar keinen Mehrwert gegenüber einer manuellen Säuberung mit Bordmitteln, erhöht aber den Komfort, weil alle Funktionen gebündelt an einem Ort zur Verfügung stehen.
Preislich liegt McAfee Internet Security spürbar über den von der Konkurrenz gewohnten Preisen, ohne aber überteuert zu wirken. In Kombination mit der schwachen Leistung durch die erhebliche Systembelastung beim Scan reicht es hier aber leider nicht für mehr als ein „Befriedigend“.
McAfee liefert mit dem Paket Internet Security ein solides Produkt ab, das aber in Teilbereichen noch verbesserungswürdig ist. Insbesondere der Leistungshunger des On-Access-Scanners macht sich auf langsameren Systemen stark bemerkbar. Da dieses Kriterium für den reibungslosen Betrieb durchaus wichtig ist, führt die mangelhafte Teilnote zu einer deutlich Abwertung der Gesamtnote. Dadurch reicht es für McAfee hier nur zu einem „Befriedigend“, obwohl die Leistungen in den restlichen Sparten durchaus auf gutem Niveau liegen. So jedoch schrammt das Paket knapp an der Note „gut“ vorbei. Trotz lebhafter Diskussion dieses Ergebnisses war sich die Testredaktion letztlich einig, dass die Gesamtnote berechtigt ist.