Unser OKAL-Projekt startete 2017 und eingezogen sind wir im März 2019. Nunmehr wohnen und leben wir also seit knapp einem Jahr in unserem OKAL-Haus - und ja, immerhin haben wir eine Gegenleistung in Form eines Hauses von OKAL bekommen und sind mit dem selbigen im Grunde auch sehr zufrieden. Deshalb vergeben wir 4 von 5 Sternen.
Allerdings gab es natürlich auch bei unserem Projekt viele Dinge, die hätten besser laufen können: so zum Beispiel die Architektenleistung inklusive. Das man im Vorfeld sehr viele Details mit dem Architekten zu besprechen hat, ist doch eigentlich selbstverständlich. Aber wir hatten im Laufe der Zeit das Gefühl, jetzt haben die Architekten (bei uns war es ein Architektenpaar) eigentlich keine Lust mehr, sich mit uns und unserem Projekt auseinanderzusetzen. Dazu kamen immer wieder aufpreispflichtige Leistungen wie zum Beispiel Entwässerungsplanung.
Auch wurden in den Plänen teilweise Dinge verändert, die wir gar nicht vereinbart hatten. Also hier muss man wirklich sehr auf der Hut sein und jeden neuen Architektenplan sehr genau überprüfen. Dann die Erdarbeiten für unsere Bodenplatte. Die Bodenplatte war inklusive, nicht aber die dafür notwendigen Erdarbeiten, um die wir uns selber kümmern mussten. Dann mussten wir eine sogenannte Mehrspartendurchführen selber besorgen / kaufen, das Schnurgerüst für den Vermesser aufstellen, den Baustrom besorgen, den Wasseranschluss sowie die Anschlüsse für Strom und Telefon organisieren; eine Menge Dinge für Laien, die ein schlüsselfertiges Haus bei OKAL gekauft hatten.
Und dann die Terminplanung: ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange die Bodenplatte fertig gestellt war und wir auf unseren Hausstelltermin warteten? Die Bodenplatte war irgendwann im Frühsommer 2018 fertig und das Haus wurde Ende Oktober gestellt. Unser ursprünglicher Plan war, Ende 2018, in jedem Fall vor Weihnachten einzuziehen - Pustekuchen, weit gefehlt. Und so kam zusätzlich, dass wir aus unserer verkauften ETW ausziehen mussten und in eine möblierte Übergangswohnung zur Miete einziehen durften. Alle unsere Möbel mussten wir außerdem einlagern.
Das Stellen des Hauses war auch so eine Sache: wir wurden von OKAL "verdonnert", eine sogenannte Straßensperrung zu beantragen und eine Firma zu beauftragen, diese Sperrung ordentlich durchzuführen. Und das, obwohl wir in einem Neubaugebiet bauten, wo zu diesem Zeitpunkt sehr wenig los war und unser Bauplatz zumindest an einer Straßenseite quasi in einer Sackgasse liegt. Wir haben zumindest bei anderen Bauvorhaben in unserem Baugebiet später viele Stellungen sehen können, wo solch eine Straßensperrung nicht vorgenommen wurde. Nun aber zur Hausstellung: offenbar war unser Montagetrupp aus Ost-Deutschland etwas knapp besetzt (Krankheit, Urlaub, ???), was zur Folge hatte, dass nach zwei Tagen das Haus zwar stand, aber das Dach komplett noch offen war. Wir hatten ein Riesenglück, dass es über das darauffolgende Wochenende trocken blieb.
Danach verlief der weitere Aufbau ganz ordentlich und der darauffolgende Innenausbau so lala. Auf alle Fälle wurde vor Weihnachten dann der Estrich mit Hilfe unserer Fußbodenheizung schön ausgiebig getrocknet (auf unsere Stromkosten natürlich) und das blödeste daran fanden zumindest wir, dass unsere bei OKAL mitgekaufte und installierte PV-Solar-Anlage leider noch nicht an unser Hausnetz angeschlossen war, denn dann hätte die liebe Frau Sonne einen Großteil dieses Stromes günstig liefern können - war aber leider nicht.
Dann nach Weihnachten tat sich sehr lange gar nichts mehr; so bis fast Ende Januar 2019. Dann ging es allerdings wieder recht flott weiter, so dass uns Mitte Februar 2019 urplötzlich ein Hausübergabetermin mitgeteilt wurde, den wir natürlich auch gerne angenommen haben. Dann noch kurz ein Kommentar zum "berühmten" OKAL bzw. DFH-Kundenservice: SCHEI...! Telefonisch kann man wirklich ganz vergessen. Aber auch die Kommunikation mit Emails verlief sehr lange sehr zäh und träge, will sagen, die Antwortzeiten auf geschriebene Emails war eine einige Katastrophe! Irgendwann im zweiten Halbjahr 2019 haben sie es dann aber signifikant besser auf die Reihe bekommen und die Antwortzeiten waren ganz passabel und akzeptabel, wenngleich auch nicht immer der Inhalt. So zum Beispiel bei einem Thema namens "Brandschutzschalter", mit denen wir während unserer zweitägigen Bemusterung urplötzlich konfrontiert wurden. Diese Bemusterung an sich ist eine schöne Sache, da hat sich OKAL wirklich ein bisschen Mühe gemacht.
Unser dortiger Ansprechpartner war recht patent und stand uns exklusiv zur Verfügung. Bereits am ersten Tag hatten wir alle Dinge nahezu erledigt, so dass am zweiten Tag unser Ansprechpartner uns auch gleich morgens mit einer schriftlichen Aufstellung empfing, die wir dann zu unterzeichnen hätten. Darin standen auch alle Dinge, die wir ausgesucht und besprochen hatten, aber zuzüglich noch einem überraschenden neuen Punkt, nämlich dieser "Brandschutzschalter", von denen wir zuvor noch nie etwas gehört hatten. 3000 EUR Aufpreis müssten wir dafür bezahlen, wurde uns gesagt. Da wir an diesem zweiten Tag noch unsere Heimreise antreten mussten und wir unser Hausprojekt auch terminlich laufen lassen wollten, unterschrieben wir "zähneknirschend" dieses ansonsten korrekte Protokoll.
Natürlich ließ uns dieser unschöne Abschluss während unserer gesamten Heimfahrt nicht in Ruhe und wir widerriefen unmittelbar nach unserer Ankunft zuhause dieses Protokoll aufgrund dieser Brandschutzschalter. Nach etlichen Emails in der Folge einigten wir uns irgendwann darauf, anstatt der 3000 EUR nur noch 1000 EUR dafür zu bezahlen - was wohl aber immer noch zu viel war? Und die Krönung unseres OKAL-Projektes war dann die Tatsache, dass wir für unseren KfW-Kredit 153 eine sogenannte "Bestätigung nach Durchführung" brauchten, die von OKAL unterzeichnet ist. Nach sage und schreibe fünf Monaten nach Hausübergabe bekamen wir diese endlich von OKAL zugeschickt, damit wir diese dann umgehend an die KfW weiterleiten konnten. Denn nur mit dieser Bestätigung bekommt man von der KfW dann einen Tilgungszuschuss von bis zu 15% auf die Kreditsumme quasi geschenkt. In unserem Fall hätten das 15.000 EUR sein können, tatsächlich wurden es aber aufgrund der sehr späten Zustellung durch OKAL leider nur noch 13.577 EUR, also 1.423 EUR weniger.
Wir hatten OKAL immer wieder erinnert und angemahnt, uns diese Bestätigung zuzuschicken und erklärt, dass wir anderenfalls solche "Verluste" von OKAL erstattet oder verrechnet bekommen möchten. Und an diesem Punkt stehen wir heute - und haben von OKAL wieder einmal keine Antwort auf unsere letzte Email vom 9.01.2020 erhalten - der alte "tote Briefkasten" OKAL ist wieder da!
Wir können nicht verstehen, dass sich OKAL durch solch ein grottenschlechtes Verhalten selber disqualifiziert. Sehr schade, denn wie anfangs geschrieben, wohnen wir seitdem gut und gerne in unserem OKAL Haus, würden vermutlich aber nicht nochmal mit OKAL bauen.