TransferWise ist eine Erfindung von den Machern von Skype und PayPal. Hinter der Idee steckt eine Lösung, Anwendern die Möglichkeit des günstigen Geld-Transfers zu bieten. Denn die Überweisung ins Ausland ist häufig mit extrem teuren Gebühren verbunden, was unnötig Nerven kostet. Und Geld sowieso. Daher ist das Prinzip von TransferWise, die Überweisung in der gewünschten Währung nur mit den nötigsten Gebühren zu belasten. So können grenzübergreifende Geschäfte problemlos und günstig abgewickelt werden, ohne dass die Überweisung in Gefahr ist – denn TransferWise ist ein seriöses Angebot mit zahlreichen Auszeichnungen und Sponsoren.
TransferWise ist ein britischer Zahlungsdienstleister, der Auslandsüberweisungen beschleunigt und die Kosten durch die Umrechnung in andere Währungen reduziert. Dazu unterhält das Unternehmen Konten in zahlreichen Ländern und Währungsräumen und tauscht Devisen nicht am Markt, sondern unter den eigenen Kunden. Das Angebot des Unternehmens ergänzt damit E-Wallet-Zahlungsdienstleister, die zwar Zahlungen in Echtzeit ermöglichen, diese aber außerhalb der regulären Zahlungsverkehrssysteme abwickeln. Gleichzeitig nutzt es das Peer2Peer-Prinzip für die kostengünstige Umrechnung von Überweisungsbeträgen in Fremdwährung. Die Plattform wurde unter anderem von den Entwicklern des Chat- und Videotelefoniesystems Skype entwickelt. Die TransferWise Limited ist bei der britischen Finanzaufsichtsbehörde FCA als Zahlungsdienstleister für internationale Überweisungen zugelassen.
Anders als viele E-Wallet-Zahlungsdienstleister versteht sich TransferWise nicht als grundlegende Alternative zu den konventionellen Zahlungsverkehrssystemen. Die Plattform nutzt diese vielmehr zur Abwicklung der Transaktionen ihrer Kunden und überbrückt lediglich durch eine hausinterne Struktur die Barrieren zwischen verschiedenen Zahlungsverkehrsräumen.
TransferWise unterhält im eigenen Namen Girokonten in zahlreichen Ländern. Überweist ein Kunde aus Deutschland über die Plattform einem Zahlungsempfänger in Australien Geld, muss der Sender der Zahlung dieses Geld zunächst auf ein deutsches Konto von TransferWise einzahlen. Dies ist per Kreditkarte, Debitkarte und Überweisung möglich. Im zweiten Schritt meldet TransferWise der australischen Niederlassung den Eingang des Geldbetrages und weist vom australischen Konto den gesendeten Betrag zugunsten des Girokontos des Zahlungsempfängers in Australien an. Anstelle einer Auslandsüberweisung werden somit zwei Inlandsüberweisungen getätigt.
Natürlich erfolgt im obigen Beispiel die Einzahlung des Geldes bei der deutschen Niederlassung von TransferWise in Euro und die Auszahlung in Australien in Australischen Dollar. Somit sind Währungsumrechnungen erforderlich. Diese nimmt TransferWise jedoch nicht am Devisenmarkt vor, sondern nutzt dafür die Einlagen der Kundschaft. Nachdem der Sender aus Deutschland den Betrag eingezahlt hat sucht das Portal nach einer äquivalenten Gegensumme in der Zielwährung im Währungsbestand der eigenen Kundschaft. Umgetauscht wird nach Angaben des Unternehmens zum „echten Wechselkurs“, womit mutmaßlich der der Referenzkurs der jeweiligen Zentralbank gemeint ist, auch wenn dies nirgends in den Geschäftsbedingungen explizit garantiert wird.
Die Umrechnung zum Referenzkurs ist eines der zentralen Verkaufsargumente von TransferWise. Das Unternehmen argumentiert – durchaus nicht unberechtigt – mit den bei Banken üblichen Wechselkursaufschlägen bei Überweisungen in Fremdwährung. TransferWise belastet bei Überweisungen lediglich Gebühren, die unter den Gebühren für Auslandsüberweisungen bei den meisten Banken liegen. Die Nutzung von TransferWise kann die Kosten einer Auslandsüberweisung deshalb senken. Auch eine deutliche Beschleunigung des Vorgangs ist durch das Prinzip der zweifachen Inlandsüberweisungen möglich.
Plattformen wie TransferWise leben maßgeblich von ihrer Reichweite. Diese ist noch ausbaufähig. Der Empfang von Überweisungen und deren Absendung ist in nur rund einem Dutzend Währungen möglich. In den USA und Kanada unterhält das Unternehmen zudem keine regulären Inlandskonten. Um Überweisungen in diese Länder zu tätigen sind SWIFT-Überweisungen notwendig, die mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Die Benutzung der Plattform ist ausgesprochen einfach. Zur Registrierung müssen lediglich eine E-Mail-Adresse und ein selbst gewähltes Passwort angegeben werden. Anschließend wird wahlweise der gewünschte Einzahlungsbetrag in eigener Währung oder der gewünschte Auszahlungsbetrag in der Zielwährung angegeben. Der Auftraggeber muss seine eigenen persönlichen Daten und die Empfängerdaten des Zahlungsempfängers eingeben. Anschließend kann gewählt werden ob die Überweisung als Standardüberweisung oder – gegen eine zum Teil deutlich höhere Gebühr – als Expressüberweisung ausgeführt werden soll. Für beide Varianten wird die voraussichtliche Ankunftszeit der Überweisung angezeigt.
TransferWise ist die richtige Adresse für alle, die Auslandsüberweisungen schnell, kostengünstig und dennoch über den Weg konventioneller Banküberweisungen tätigen möchten. Das sehr einfach gehaltene Prinzip – Einzahlung der Überweisung bei TransferWise Niederlassung A und Auszahlung im Empfängerland durch TransferWise Niederlassung B - verspricht Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die moderaten Überweisungsgebühren und die transparenten Umrechnungskurse sind ein weiterer Pluspunkt für das Unternehmen. Die Plattform ergänzt klassische E-Wallets sinnvoll und hat das Potenzial sich als Zwischenweg zwischen diesen und konventionellen Banküberweisungen zu etablieren. Bis dahin sind aber noch einige Hürden zu nehmen: Noch werden zu wenige Länder und Währungsräume durch die Plattform erreicht. In der Gesamtbetrachtung erscheint deshalb das Urteil „gut“ angemessen.