Kontrollieren Sie Ihr Verhalten im Umgang mit Glücksspielen

spielsucht

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt in einer 2019 durchgeführten Studie fest, dass circa 75 Prozent aller Bürger:innen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren mindestens einmal im Leben an einem Glücksspiel teilnahmen.

2018 lag der Umsatz des Glücksspielmarktes bei mehr als 46 Milliarden Euro. Rund 9,6 Milliarden davon entfallen auf Sportwetten. Steigende Umsätze stehen im Zusammenhang mit erhöhter Suchtgefahr und Menschen, die ihr Spielverhalten nicht kontrollieren. Helfen Sie sich, indem Sie auf Ihr Ausgabenverhalten für Sportwetten achten.

Marktanteile Sportwettanbieter im Sport

Wettanbieter im Sport konzentrieren sich selten auf alle Sportarten. Fußball (55%) und Tennis (17%) sind auf dem Sportwettenmarkt die rentabelsten Sportarten, mit denen Wettanbieter die höchsten Beträge umsetzen. Sie erhalten mehr Zuspruch als Handball (7%), Basketball (6%) und Eishockey (6%). Der Marktanteil der Pferdewetten beträgt nur etwa zwei Prozent.

Sportwetten lockt junge Spieler

Die Auswertung der SCHULBUS-Erhebung 2018 ergab, dass zehn Prozent aller Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren an Glücksspielen teilnehmen. Das Jugendschutzgesetz (JuSchG) untersagt Kindern und Jugendlichen die Glücksspielteilnahme. In der Realität besteht der Zugang zum Glücksspiel für Minderjährige in Form von Applikationen und auf Online-Portalen.

Eltern, die ihre Kinder in der Medienkompetenz nicht schulen und kontrollieren, fördern indirekt die Suchtgefahr ihrer Kinder. Erwachsene, die den offenen Umgang mit unkontrolliertem Spielverhalten Minderjährigen vorleben, riskieren Kinder und Jugendliche zum Glücksspiel zu animieren.

Die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) beschäftigt sich als eingetragener Verein unter anderem mit jugendlicher Spielsuchtprävention. Mithilfe von Broschüren, Vorträgen und Interventionen in den Bildungseinrichtungen klären Pädagogen, Psychologen und Ärzte Schüler:innen über das Suchtpotenzial diverser Glücksspiele auf.

Sie als Eltern können solche landesweiten Programme in verschiedenen Institutionen durch Ihre Teilnahme unterstützen. Nehmen Sie an Vorträgen teil, diskutieren mit Fachkräften und Eltern und erarbeiten Lösungen für anfallende Probleme im Umgang mit Sportwetten und anderen Glücksspielen.

Anbieter klären auf

Wettanbieter entziehen sich nicht ihrer Verantwortung. Mit dem gesetzgebenden Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) 2021 wurden die Rahmenbedingungen für legales Glücksspiel in Deutschland überarbeitet. Darin enthalten sind Regelungen zum Umgang mit Spielsüchtigen.

Glücksspielanbieter sind verpflichtet, Warnhinweise sichtlich auf ihrer Webseite, in ihrer App oder in einem Spiellokal zu platzieren. Immer mehr Sportwettenanbieter informieren ihre Kunden und Gäste über die Gefahren des Glücksspiels.

Sie bieten Hilfe zur Selbsthilfe. Als Spieler:in steht es Ihnen frei, den Umgang mit dem Glücksspiel zu erlernen. Orientieren Sie sich an den Informationen der Anbieter, kontaktieren Präventivzentren oder rufen online Informationsbroschüren der Landeszentralen für Gesundheit auf. Ihnen stehen mehrere Informationsquellen zur Verfügung, sich über das Thema Spielsucht zu informieren.

Spielsucht erkennen

Die Sucht entwickelt sich in mehreren Phasen:

In der ersten Phase freuen Sie sich über kleine Gewinne. Das sind Lockgewinne, die Sie animieren, weiterzuspielen.

Mit Beginn der zweiten Phase steigen die Verluste durch falsche Wettplatzierungen. Sie sind motivierter und steigern ihre Wetteinsätze, weil Sie davon überzeugt sind, durch höhere Wettbeträge mehr Gewinne zu erzielen.

In der dritten Phase kontrollieren psychische Impulse Ihr Verhalten. Sie gehen davon aus, Ihr Verhalten im Umgang mit dem Glücksspiel zu kontrollieren und merken nicht, dass sich Ihr soziales Umfeld bereits von Ihnen abwendet.

Merkmale, an denen Sie Ihre Spielsucht erkennen:

  • Sie sind auf der Arbeit unkonzentriert
  • Sie vergessen Rechnungen zu begleichen
  • Sie ignorieren eingehende Zahlungsaufforderungen
  • Sie leihen sich bei der Bank und Privatpersonen für Ihre Spieleinsätze Geld, welches Sie nicht zurückzahlen

Physische und psychische Hinweise, die mit einer Spielsucht in Verbindung stehen:

  • unkontrollierte Aggressionen
  • Veränderung bestimmter Verhaltensmuster
  • Kopfschmerzen, Zittern, Nervosität
  • mangelnde Auffassungsgabe und fehlende Konzentration im Alltag

Weitere Anzeichen sind ärztlich zu diagnostizieren, da Symptome bei jedem Menschen anders in Erscheinung treten. Wenn Sie einen Hinweis entdecken, der zutrifft, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihrer Hausärztin und besprechen das medizinische Vorgehen.

Kontrollierte Wetteinsätze und offener Dialog

Angehörige bemerken nicht sofort, dass Menschen in ihrem sozialen Umfeld unter der Spielsucht leiden. Häufig ist Scham der Grund, warum niemand in der Familie das Thema direkt anspricht. Sie müssen selbst vorsorgen und eine Strategie entwickeln, um Ihr Verhalten im Umgang mit Wetten zu kontrollieren.

Prüfen Sie jeden Monat Ihr zu erwartendes Einkommen. Ziehen Sie von den Einnahmen wie Lohn oder Gehalt alle anfallenden Ausgaben ab. Dazu zählen Kosten für die Unterkunft, das Auto, die Versicherungen und Unterhalt für alle im Haushalt lebenden Personen.

Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, dass Sie am Glücksspiel teilnehmen möchten. Legen Sie gemeinsam den maximal einzusetzenden Betrag fest. In Deutschland dürfen Bürger, die Geld bei einem Wettanbieter mit deutscher Glücksspiellizenz einsetzen, im Monat maximal 1.000 Euro investieren.

Wenn Sie alleine leben, vertrauen Sie sich Freunden oder Familienangehörigen an und bitten Ihr Verhalten zu beobachten. In Städten des Landes können Sie Kontakt mit anderen Spielern aufnehmen, die sich in Gruppen treffen und gegenseitig unterstützen. Die gegenseitige Kontrolle hilft, die Gefahren der Spielsucht zu erkennen und Lösungen anzuwenden, um die Existenz nicht zu gefährden.

Weiterführende Informationen zum Thema Spielsucht

  • check-dein-spiel.de

Die Webseite informiert, wer für die Spielsucht des Glücksspiels am meisten gefährdet ist.

  • ag-spielsucht.charite.de

Die Universitätsmedizin in Berlin analysiert auf wissenschaftlicher Basis das Thema Spielsucht in Bezug zum Glücksspiel und exzessiver Nutzung online basierender Inhalte.

  • verspiel-nicht-dein-leben.de

Das Blog behandelt das Thema Spielsucht aus verschiedenen Blickwinkeln, sodass Spielsüchtige und Angehörige des sozialen Umfelds spannende und wertvolle Informationen erhalten.

Sich selbst testen

Die einmalige Teilnahme am Glücksspiel löst keine Spielsucht aus.

Wenn Sie regelmäßig und über Ihre Verhältnisse an verschiedenen Glücksspielen wie Sportwetten teilnehmen, sind Sie eigenverantwortlich gefordert, Ihr Verhalten zu analysieren und zu kontrollieren. Sind Sie dazu nicht in der Lage, suchen Sie sich professionelle Hilfe.

Testen Sie mit dem zur Verfügung stehenden Angebot Ihr Glücksspielverhalten.

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