Immer häufiger nutzen deutsche Bankkunden die jederzeit ständig bestehenden Möglichkeiten, ihre monatlichen Ausgaben zu reduzieren. Dabei kann sich nicht nur der regelmäßige Vergleich der Depotangebote am Markt lohnen. Gerade beim Girokonto sollten Verbraucher stets Augen und Ohren offen halten, um kostensenkende Gelegenheiten zu erkenne und rechtzeitig aktiv zu werden, bevor die besten Sonderangebote wieder aus dem Vergleich verschwinden. Nicht selten handelt es sich bei den Top-Modellen aus dem Kontosegment um Aktionen, die nur für einen relativ kurzen Zeitraum verfügbar sind. Damit sich Verbraucher von unnötig hohen Kosten verabschieden können, braucht es jedoch nicht nur ein neues günstiges Angebot. Zugleich muss das bisher verwendete Produkt unter Einhaltung der vertraglich geregelten Fristen gekündigt werden. Normalerweise können Kunden ihr Girokonto in nur 3 Schritten kündigen. Eine genaue Planung braucht es dennoch.
Unterschiedliche Anforderungen bei der Kontokündigung
Fragt man Bankkunden nach der üblichen Prozedur, an die es sich beim Kündigen eines Girokontos zu halten gilt, gehen viele Verbraucher davon aus, dass es bereits ausreicht, eine formlose Kündigung per E-Mail mit den erforderlichen Personen- und Kontodaten abzusenden, um einen erfolgreichen Wechsel des Kontos in Angriff zu nehmen. Ganz so einfach aber ist es eben nicht bei den meisten Banken. Und bei diesem Hinweis geht es nicht allein darum, dass viele Banken ausdrücklich eine schriftliche Kündigung mit postalischer Zustellung und der Originalunterschrift des Kontoinhabers verlangen und Kunden den Weggang natürlich nicht zu leicht machen möchten. Im Falle eines Firmen- oder Gemeinschaftskontos, wie es das Portal bestesgirokonto.net mit allen Vor- und Nachteilen präsentiert, müssen zwangsläufig alle Kontonutzer mit Verfügungsgewalt das Kündigungsschreiben unterzeichnen, um so grünes Licht für die Kontoauflösung zu geben.
Geringe Zinseinnahmen führen zu höheren Nebenkosten
Wie empfehlenswert es für Bankkunden zunehmend wird, regelmäßig die Bereitschaft für einen Kontowechsel samt Kündigung alter Verträge an den Tag zu legen, erklärt stern.de ganz aktuell. Dort wird auf die Folgen der momentanen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hingewiesen. Dass geringere Kreditzinsen für Kunden von Vorteil sind, ist zutreffend. Auf der anderen Seite aber passen viele Banken gerne die Kontogebühren wegen der geringen Zinseinnahmen über den Dispokredit an. Während die Zinseinnahmen sinken, steigen die strukturellen Bankkosten (Filial-Mieten, Mitarbeitergehälter, Ausgaben für moderne Sicherheitstechnologien und aufwendige Internetpräsenzen, etc.) zusehends. So jedenfalls klingen die Begründungen für Gebührenanhebungen aus dem Umfeld der Banken. Dies wiederum sorgt dafür, dass viele Verbraucher, die früher über viele Jahre hinweg auf ein und das selbe Angebot vertrauten, ihr derzeitiges Girokonto zugunsten eines anderen Modells mit besseren Konditionen kündigen.
Welche Kosten verursachen die typischen Transaktionen?
Schon bei den Kontoführungsgebühren klafft eine ziemliche Lücke zwischen gebührenfreien Angeboten und Modellen mit Gebühren im Bereich von fünf bis zehn Euro pro Monat. Gerade Geschäftskunden tun gut daran, die Gebühren zu vergleichen, denn ihnen gewähren Banken nur selten eine kostenlose Kontoführung. Fragen müssen sich Bankkunden vor dem Kontokündigen in drei knappen Schritten, welcher Bankenservice ihnen wichtig ist. Mancher Verbraucher möchte nicht auf den Kundendienst in der örtlichen Niederlassung verzichten, anderen – meist jungen Kontonutzern – reicht der Support per Hotline und Internet. Auffällig ist im Vergleich, dass seit einiger Zeit gerade im Bereich der Transaktionsentgelte für das Einrichten von Lastschriften, Daueraufträgen und Überweisungen Kostenanstiege zu beobachten sind. In besonderer Weise trifft dies auf beleghafte Transaktionen am Terminal in der Bankfiliale zu.
Experten rechnen mit weiterem Anstieg der Kontogebühren
Dass es sich bei den Banken, die Kunden höhere Gebühren in Rechnung stellen, keineswegs um Ringeltauben handelt, bestätigt auch sueddeutsche.de. Gewarnt wird dort in erster Linie vor vermeintlichen Lockangeboten, bei denen Banken mit Startguthaben und einer Gratis-Kontoführung werben, dafür aber hohe Service-Entgelte berechnen. Etwa bei Bereitstellung einer EC- oder Kreditkarte oder für die Zusendung der TAN-Daten, die fast flächendeckend für die Ausführung von Transaktionen per Online- und Mobile-Banking erforderlich sind. Ähnlich sieht es das Magazin focus.de, das Bankkunden darauf hinweist, dass „kostenlose Girokonten“ als Angebote ohne Kontoführungsgebühren eben nicht immer die ideale Lösung sind, wenn unzufriedene Verbraucher ihr Girokonto in nur 3 Schritten kündigen möchten. Hat man das zukünftige Wunschkonto gefunden, beginnt die eigentliche Arbeit. Angst müssen Kunden vor der Kontoauflösung nicht haben, wenn sie sich an die folgenden Ratschläge zur Vorgehensweise halten.
Kündigung muss kostenlos sein – Dispokredite vorab ausgleichen
Doch wie sollten Verbraucher nun genau vorgehen, um zügig, mit Erfolg und ohne Probleme ihr Girokonto zu kündigen? Zunächst ist zu sagen: In Deutschland sind Kündigungen laut Bürgerlichem Gesetzbuch kostenlos durchzuführen. Auch Kündigungsfristen müssen nicht eingehalten werden. Allerdings: Kunden, die ihren Dispokredit beanspruchen, müssen sich darüber im Klaren sein, dass Banken natürlich einen Ausgleich des abgerufenen Kreditrahmens verlangen im Zuge der Löschung. Verbraucher, die seit Eröffnung des Altkontos von negativen Schufa-Einträgen belastet wurden oder eine Einkommenssenkung verschmerzen mussten, sollten deshalb erst kündigen, wenn das neue Konto bewilligt wurde und ein ausreichend Dispo eingeräumt wird. Meist gehören zu Girokonten Dispokredite in Höhe des 2- bis 3-fachen monatlichen Nettoeinkommens. Aus einem negativen Kontostand heraus sind Kündigungen kaum möglich.
Schritt 1: Vergleichen Sie die aktuellen Angebote am Markt
Im ersten Schritt sollten Bankkunden den besagten ausführlichen Kontovergleich vornehmen. Wichtige Fakten sind zusammenfassend
- die Höhe der Zinsen für den Dispo sowie eine mögliche Guthabenverzinsung
- mögliche Gebühren für EC- und Kartenkarten
- die eigentlichen Kontoführungsgebühren
- ein teilweise vergebenes Startguthaben
- Transaktionsgebühren für Daueraufträge, Überweisungen & Lastschriften
- Abhebungsgebühren im In- und Ausland (per EC- oder Kreditkarte)
Schritt 2: Beantragen Sie Ihr neues Wunschkonto
Wer das perfekte Konto gefunden hat, kann dieses beantragen, sollte im zweiten Schritt nicht übereilt das alte Konto löschen. Bis alle Finanzpartner nach Übermittlung der neuen Bankverbindung ihre Datenbanken aktualisiert haben, können ein paar Wochen vergehen. Um Rücklastschriften und Fehlbuchungen zu vermeiden, sollten eine Weile lang beide Konten parallel genutzt werden. Günstig wirkt es sich aus, wenn Banken einen Kontoumzugsservice offerieren. In diesem Fall werden vielfach alle regelmäßigen Buchungsdaten (Daueraufträge und Lastschriften) vom alten zum neuen Konto transferiert. Zudem übernehmen Banken oft das schriftliche Informieren der Absender und Empfänger von Zahlungen. Müssen sich Bankkunden selbst um die Benachrichtigung kümmern, helfen Musterschreiben und Checklisten, damit an alle Partner gedacht wird. Mithilfe der Kontoauszüge ist dafür gesorgt, dass niemand vergessen wird.
Schritt 3: das Kündigungsschreiben – Eingang am bestätigen lassen!
Musterschreiben vereinfachen die Kündigung deutlich. Schriftlich und auf dem Postweg sollte das Schriftstück an die Bank versendet werden! Die virtuelle Kündigung ist bis dato eher selten zulässig. Kunden einer Filialbank können das Schreiben übrigens im Normalfall direkt einem Mitarbeiter in der örtlichen Niederlassung übergeben und sich den Empfang bestätigen lassen. Erfolgt die Kündigung schriftlich, raten Branchenkenner zum Versand als Einschreiben mit Rückschein, denn so ist der fristgerechte Eingang nachweisbar, falls es zu Problemen bei der weiteren Kommunikation kommt. Direktbankkunden können ihr Konto mittlerweile vielfach über ihren Online-Kontozugang löschen lassen, so dass sie die Kündigungsbestätigung besonders zügig per Mail erhalten können.
Ein wichtiger abschließender Tipp zum Kündigungsschreiben:
Weist das alte Konto noch Guthaben auf, sollte die neue Bankverbindung im Kündigungsschreiben samt der Bitte um zeitnahe Überweisung der Summen auf das neue Konto im Schreiben zu finden sein! Weiterhin braucht es nur die Daten, die auch bei der Beantragung abgefragt wurden. Eine Pflicht zur Begründung des Wunsches ist nicht notwendig und kann bei Kündigung aus Unzufriedenheit eher der Service-Verbesserung dienen. Ein generell obligatorischer Aspekt ist die Kündigungs-Begründung nicht, wenn Verbraucher ihr Girokonto in nur 3 Schritten kündigen möchten, um in Zukunft auf ein besseres Konto einer anderen Bank zu vertrauen. Zumal der Grund auch in einem veränderten Nutzungsverhalten zu sehen sein kann.
Relevante Beiträge auf Erfahrungen.com
- Wiki zur Kündigung: Bei der Consorsbank Bank kündigen
- Bank of Scotland Tagesgeldkonto kündigen
- ADAC Kreditkarte kündigen: Frist & Bestimmungen der Kündigung
Foto: © ldprod – Fotolia.com