In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 900 verschiedene Stromanbieter. Darunter finden sich die großen Stromversorger, wie E.ON, EnBW, Vattenfall und RWE, genauso wie ganz kleine Stadtwerke, die nur an die 1000 Kunden haben. Von Seiten der Politik ist der Wettbewerb zwischen den Anbietern durchaus erwünscht, weshalb sich in den vergangenen Jahren Versorger zunehmend auch für eine räumliche Expansion entschieden haben. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Anbieter, die ihre Kunden bundesweit mit Strom versorgen. Mit diesem breitgefächerten Angebot wächst auch zunehmend die Zahl der angebotenen Tarife, inklusive ihrer teils erheblichen Preisunterschiede.
Aus der Sicht von Verbrauchern ist dieses große Angebot an Stromversorgern überaus positiv, denn es bringt ein enormes Einsparungspotential mit sich. Andererseits wissen viele Menschen, bei einem so unendlich erscheinenden Angebot, nicht, worauf sie bei der Wahl ihres Stromanbieters achten sollen. Die Unterschiede bei den Strompreisen richten sich aber nicht nur nach den jeweiligen Anbietern. Auch regional betrachtet gibt es von vielen lokalen Netzbetreibern unterschiedliche Entgelte für die Nutzung des Stromnetzes, sodass die jährlichen Kosten für den Stromzugang nicht ausschließlich vom eigenen Verbrauch abhängig sind. Aus diesem Grund ist es ratsam, von einem Stromvergleich-Tarifrechner im Internet Gebrauch zu machen. Denn mit einem Preisvergleich für regional verfügbare Stromtarife kann man kostenlos und vollkommen unverbindlich pro Jahr mehrere hundert Euro sparen.
Mit nur zwei Angaben den Strompreis online vergleichen
Es gibt einige Anbieter im Internet, die Strompreise und Tarife online vergleichen. Maßgeblich für die Errechnung des besten Tarifmodells ist hierfür in erster Linie die Angabe der eigenen Postleitzahl, um regional nach einem günstigen Anbieter suchen zu können. Zum Zweiten ist die Angabe des Jahresverbrauchs in kWh notwendig, die man auf der letzten Jahresstromabrechnung des findet. Danach gelangt man zu einer übersichtlichen Auflistung aller Angebote am oder im Umkreis des eigenen Wohnortes. Bei dieser Auflistung werden die Angebote nach Jahreskosten sortiert, wobei die günstigsten Tarife an oberster Stelle zu finden sind. In einem weiteren Schritt können solche Auflistungen aber noch nach den eigenen Präferenzen gefiltert werden, wie beispielsweise bei der Suche nach einem Ökostrom-Anbieter, den Konditionen bezüglich einer Mindestvertragslaufzeit bzw. eventueller Bindungen sowie nach Preisgarantien, die der Stromanbieter beim Abschluss des Vertrages gibt. Unter Angabe der Postleitzahl wird der Grundtarif für das Stromnetz automatisch nach den Tarifen des regionalen Versorgers angezeigt. In Deutschland stehen bei einem Stromvergleich im Internet durchschnittlich über 200 verschiedene Tarife zur Auswahl, die am Wohnort verfügbar sind. Davon gibt es immer mehr Stromanbieter, die auf Ökostrom setzen, da von staatlicher Seite massive Unterstützungen die Produktion von Ökostrom vermehrt fördert. Mittlerweile sind die Kosten für Ökostrom durch diese Subventionen kaum merklich teurer, als herkömmlich produzierter Strom.
Das Einsparungspotential durch einen Stromvergleich spricht für sich
Je nach Jahresstromverbrauch können durch einen Wechsel des Stromanbieters mehrere hundert Euro pro Jahr eingespart werden. Insbesondere Stromkonsumenten, die bisher ihren Tarif oder Anbieter noch nie gewechselt haben, werden nach einem Anbieterwechsel den finanziellen Unterschied merken. Davon betroffen sind in Deutschland immer noch zwei von fünf Haushalten, die sich mit dem teuren Grundversorgungstarif ihres regionalen Stromanbieters zufrieden geben. Aus diesem Grund wird von Verbraucherschützern, dem Bundeskartellamt sowie der Bundesnetzagentur jedes Jahr Werbung für einen Anbietervergleich gemacht, damit Konsumenten die Vorteile eines liberalisierten Strommarktes in Anspruch nehmen. Tatsächlich ist das Wechseln des Stromanbieters eine überaus einfache Angelegenheit und bringt keinerlei Risiken mit sich. Denn der Netzbetreiber vor Ort sowie der Stromversorger sind gesetzlich dazu verpflichtet, für einen reibungslosen Ablauf der Strombelieferung zu sorgen. Denn hierfür werden Netzbetreiber mit einem Netznutzungsentgelt entlohnt, das bereits in der Stromrechnung enthalten ist und durchschnittlich etwa ein Fünftel des Strompreises ausmacht.
Flexibel wie der Strompreis bleiben
Die Preise am Energiemarkt hängen sehr stark mit den Schwankungen der Rohstoffmärkte zusammen. Dies wirkt sich letztlich auch auf die Beschaffungskonditionen und die Tarife der Stromanbieter aus. Hauptverursacher für steigende Strompreise ist, wie auch in vielen anderen Bereichen, der Staat. Denn der Staatsanteil am Strom, der sich in Form von Abgaben und diversen Steuern manifestiert, hat im gegenwärtigen Jahr zum ersten Mal die 50 Prozent-Marke überschritten. Aus diesem Grund setzt man als Endverbraucher für Strom am besten auf Verträge, bei der die Vertragsbindung maximal zwölf Monate beträgt. Hilfreich ist auch die Wahl eines Anbieters, der eine lange Preisgarantie bietet, damit man vor rasanten Preiserhöhungen geschützt ist. Es lohnt sich aber auch, jedes Jahr gegen Ende der Vertragslaufzeit, einen Preisvergleich für Stromanbieter durchzuführen und diesen gegebenenfalls zu wechseln. Bei einem regelmäßigen Wechsel des Stromanbieters kommt man außerdem in den Genuss vieler Vergünstigungen für Neukunden, was zusätzlich den Einsparungsfaktor beim Stromanbieterwechsel erhöht.
Gerade die Lockangebote, wie man sie auch von Handy- und Internetanbietern kennt, bieten für preisbewusste Verbraucher eine attraktive Möglichkeit, Geld zu sparen. Der Stromanbieterwechsel an sich dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann bequem übers Internet erfolgen. Denn schließt man einen Vertrag mit einem neuen Anbieter ab, so kümmert sich dieser um die Umstellung und die Kündigung des alten Vertrages. Auf diese Weise erfolgt ein nahtloser Wechsel, der kostenlos und äußerst unkompliziert ist und zudem viel Geld im Jahr bringt. In vielen Fällen offerieren Anbieter ihren Neukunden einen Sofort-Bonus, der bereits mit der ersten Stromrate geltend gemacht wird, sodass dieser Bonus unabhängig einer Vertragslaufzeit genossen werden kann. Ausgezahlt wird solch ein Bonus manchmal direkt auf das Bankkonto oder mittels Verrechnungsscheck. Beim Strompreise vergleichen lohnt sich deshalb der Blick auf Stromversorger, die solche Willkommenszahlungen anbieten. Oft wird dieser Bonus nach Ablauf der Mindestvertragszeit bei Vertragsverlängerung erneut ausgezahlt, sodass sich ein Bleiben beim Anbieter durchaus lohnen kann, solange dieser weiterhin zu den günstigsten Stromanbietern zählt.
Worauf beim Stromvergleich noch zu achten ist
Leider sind nicht alle angebotenen Tarife beim Stromvergleich so kundenfreundlich. Deshalb sollte man als Kunde generell bei Anbietern, die eine Kautionszahlung oder eine Vorauskasse verlangen, vorsichtig sein. Oftmals gehören Stromanbieter, die Vorauszahlen verlangen, zu den günstigsten Versorgern. Jedoch hat man als Endverbraucher bei einem Unternehmen, das in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder Insolvenz anmeldet, kaum Chancen, die bereits bezahlten Beträge zurückzubekommen. Zwar besteht bezüglich der Stromversorgung auch bei solchen Anbietern kein Risiko, da die örtlichen Versorger hier sofort Abhilfe verschaffen. Jedoch raten Verbraucherschützer davon ab, Verträge mit Anbietern abzuschließen, die Zahlungen im Voraus verlangen. Als am Markt übliche Zahlungsmethode hingegen ist die Variante einer monatlichen Abschlagszahlung, die mit einer Jahresendabrechung abgeschlossen wird.
Diese Zahlungsmethode ist seit Jahrzehnten bei Stromanbietern üblich und bietet für Lieferanten und Kunden gleichermaßen eine faire Vereinbarung. Endverbraucher sollten beim Stromanbieter vergleichen neben den eventuellen Vorauszahlungskonditionen auch auf die Laufzeit des Vertrages achten. In der Regel werden zwölf Monate als Bindung vereinbart. Manche Anbieter ermöglichen ihren Kunden sogar, jederzeit den Vertrag zu wechseln. Bei Preiserhöhungen besteht zwar grundsätzlich ein Sonderkündigungsrecht, jedoch können Strompreise zwischenzeitlich auch stark sinken. Besteht eine langfristige Bindung mit einem Stromanbieter, hat der Stromkonsument keine Chance, auf Preisschwankungen am Strommarkt zu reagieren.
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