Die Vaamo Finanz AG mit Sitz in Frankfurt am Main vermittelt ETF-Anlageportfolios. Im Mittelpunkt des Angebots steht dabei die Möglichkeit, Sparpläne und Einmalanlagen in Abhängigkeit vom gewünschten Risikoprofil auf Aktien- und Bond-ETFs aufzuteilen. Dies ist über die Benutzeroberfläche der Vaamo Plattform mit wenigen Klicks möglich. Der Vermittler sieht seine Zielgruppe in Anlegern, die unkompliziert und ohne allzu viel Vorwissen und Recherche in Wertpapiere investieren möchten. Durch die direkte Vermittlung der Kundenaufträge an eine Fondsgesellschaft fallen keine Sparplangebühren oder Transaktionskosten an. Der Vermittler verlangt allerdings eine jährliche Gebühr für seine Tätigkeit, die den Kostenvorteil passiv gemanagter Fonds zum Teil neutralisiert.
Vaamo verweist auf auch bei Bankberatern gerne zitierte wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge Anlagen in Wertpapiere langfristig deutlich höhere Renditen erwarten lassen als Tagesgeld und Festgeld. Dies wird Interessenten mit eindrucksvollen Grafiken veranschaulicht. Der Vermittler gibt eine Zielrendite im Bereich von 4-6 % per annum nach Abzug von Kosten ab. Zielrenditen dieser Größenordnung gelten im Sinne eines langfristigen jährlichen Erwartungswerts als realistisch und werden häufig von Banken und Fondsgesellschaften so formuliert.
Über die Plattform von Vaamo können Anleger lediglich in eine Handvoll börsengehandelte Indexfonds (ETFs) investieren. Die Beschränkung auf einige wenige Indexfonds lässt sich zum einen mit der Behauptung begründen, dass ohnehin nur sehr wenige Anlagen dauerhaft den Gesamtmarkt schlagen. Zum anderen wird auch die Zielgruppe des Vermittlers klar umrissen: Angesprochen werden Privatkunden, die ohne große Vorkenntnisse und belastbares Interesse an eigener Recherche in die Finanzmärkte investieren möchten.
Die ETFs investieren in die Aktien und Anleihenmärkte. Anlagegegenstand der ETFs sind zum Beispiel Aktien der Industrieländer, Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen, Aktien aus Wachstumsmärkten sowie Staats- und Unternehmensanleihen mit verschiedenen durchschnittlichen Restlaufzeiten. Anleger können sich im Rahmen eines Fragebogens in eine von drei Risikoklassen eingruppieren. Deren Profil wird durch die Gewichtung der erhältlichen ETFs realisiert. So fällt der Aktienquote umso höher aus, je mehr Risiko in Kauf genommen werden soll. Die ETFs investieren in insgesamt mehr als 15.000 Wertpapiere und dadurch breiter gestreut als zum Beispiel ein Indexfonds auf den MSCI World.
Zur Wahl stehen einmalige Anlagen und Sparpläne, letztere sind mit beliebigen Beträgen möglich. Die Änderung der Risikoklasse eines Sparplans ist nachträglich nicht möglich. Sparpläne und Einmalanlagen können allerdings jederzeit gestoppt bzw. gekündigt werden. Im Fall der Kündigung werden die Wertpapiere verkauft und der Veräußerungserlös ausgezahlt. Die Auswahl und Beauftragung von Sparplänen erfolgt über die Benutzeroberfläche von Vaamo.
Vaamo tritt als Finanzanlagenvermittler auf. Der Vermittler erhält eigenen Angaben zufolge kein Honorar von der Fondsgesellschaft, deren ETFs an die Anleger vermittelt werden. Dafür wird den Anlegern eine jährliche Gebühr in Rechnung gestellt, deren Höhe vom insgesamt angelegten Volumen abhängt. Die Gebühr ist degressiv gestaltet und kann einen Teil des durch ETFs erhofften Kostenvorteils neutralisieren.
Die Depots werden nicht bei Vaamo, sondern bei der FFB (FIL Fondsbank GmbH) geführt. Kunden von Vaamo sind alleiniger Eigentümer der dort verwahrten Wertpapiere und haben im Fall einer Insolvenz des Vermittlers uneingeschränkten Zugriff darauf. ETFs sind ebenfalls rechtliche Sondervermögen und im Fall einer Pleite der Fondsgesellschaft nicht bedroht. Die Fondsgesellschaft erhebt laufende Gebühren, die direkt vom Fondsvermögen abgezogen werden. Diese sind ebenso wie die Gebühr des Vermittlers bei der Bemessung der Zielrendite berücksichtigt worden.
Vaamo Kunden können die Entwicklung ihres Depots über die Benutzeroberfläche des Vermittlers verfolgen und alle im Zusammenhang mit der Depotführung notwendigen Dokumente dort einsehen und beziehen. Unabhängig davon besteht die Möglichkeit, das Portfolio direkt im Depot der Fondsbank zu verfolgen. Die Kontoeröffnung erfordert wie im Wertpapiergeschäft üblich einige Angaben zur bisherigen Handelserfahrung sowie die Kenntnisnahme von Risikohinweisen. Konten können papierlos und mittels Videoident Verfahren eröffnet werden.
Vaamo reduziert die Komplexität von Anlagen im Aktien und Anleihemarkt. Über den Vermittler können Privatanleger in wenigen Schritten ihre Risikoneigung festlegen und in kostengünstige, börsengehandelte Indexfonds (ETFs) einer renommierten Gesellschaft investieren. Die essenziellen Anlageziele Diversifikation und Kostenoptimierung werden dadurch erreicht - egal ob über einmalige Anlagen oder mit Sparplänen. Als Gegenleistung für die sehr einfache Benutzeroberfläche verlangt Vaamo allerdings eine jährliche Gebühr, die den Kostenvorteil von ETFs zum Teil neutralisiert. Durch die Depotführung bei der FFB und die Kooperation mit einer sehr großen ETF Gesellschaft sind die Risiken mit denen einer Direktanlage identisch. Das Angebot ist geeignet, Einsteigern die Finanzmärkte näher zu bringen. Deshalb: gut.